Brückenabriss beginnt Brückenabriss beginnt: In Ramsin rollen die Bagger

Ramsin - Auf der Kreisstraße 2057 zwischen Ramsin und Zscherndorf rollen die Bagger. Genauer gesagt, sind sie auf der alten Piste aus großen Betonplatten unterwegs, die nach Ende der Bauarbeiten die reguläre Verbindung zwischen beiden Sandersdorf-Brehnaer Ortsteilen sein soll. Dann wird die marode Brücke in Ramsin abgerissen sein - der Hauptgrund für die laufenden Arbeiten.
Lange Zeit kein grünes Licht
Mitarbeiter der Firma Bau- und Haustechnik Bad Düben sind derzeit dabei, Bäume und Sträucher entlang der Betonstraße in direkter Nachbarschaft des noch genutzten Brückenbauwerks zu entfernen und Baufreiheit zu schaffen. Damit sind sie zum deutlich sichtbaren Symbol für eine Kehrtwende geworden, der Bürgerproteste und letztlich ein Machtwort des sachsen-anhaltischen Bau- und Verkehrsministers Thomas Webel (CDU) vorausgegangen waren.
Ursprünglich sollte die Brücke über den nicht mehr benötigten Anschluss zur Kiesgrube abgerissen, danach die Schnittstelle verfüllt und die Straße geschlossen werden. So hatte es der Landkreis geplant und beim Fördergeldgeber beantragt. Im August sollten die Bagger anrollen. Für die Vollsperrung der Straße zwischen Ramsin und Zscherndorf waren drei Monate geplant. Die jetzt in Umsetzung befindliche Ertüchtigung der alten, über Jahrzehnte ungenutzten und zudem praktisch auf gerader Linie statt im Bogen verlaufenden Betonstraße samt danach folgendem Brückenrückbau war zwar Thema. Es gab jedoch über Monate kein grünes Licht.
„Die Variante kostet einfach mehr Geld“, bestätigt Landkreissprecher Udo Pawelczyk. In Summe müssen deutlich mehr Meter Fahrbahn erneuert werden. „Landesverwaltungsamt und Ministerium haben klargestellt, dass wir als Kreis so bauen können. Aber dann hätten wir die Mehrkosten allein tragen müssen.“
Langes Hin und Her
Nach monatelangem Hin und Her hat man sich geeinigt: Der Kreis bekommt auch die jetzt in Angriff genommene Baumaßnahme zu 100 Prozent gefördert. „Mit Ausnahme der Planungskosten“, betont Pawelczyk und beziffert die im Haushalt eingestellten Kosten auf nunmehr 582 000 Euro. Damit liegt der Kreis als Bauherr etwa 50 000 Euro über der ursprünglich eingestellten Summe. Da er den Mehraufwand für die von Bürgern mit Macht und Straßenblockaden geforderte Variante über die alte Betonstraße aber komplett finanziert bekommt, dürfte das am Ende kein Problem sein.
Fest steht, dass es für die Bauarbeiten einen straffen Zeitplan gibt. „Bis Ende Mai soll alles fertig sein“, beruft sich der Landkreissprecher auf die bestätigten Planungsunterlagen. Sind die Randbereiche der alten Betonpiste von Bäumen und Sträuchern befreit, muss der ausgediente Anschluss der Kiesgrube verschlossen und die neue Fahrbahn herstellt werden. Ist die für den Verkehr endgültig freigegeben, wird mit dem Rückbau des Brückenbauwerks begonnen. Damit ist eine wochenlange Vollsperrung zwischen Ramsin und Zscherndorf vom Tisch. Dass es während der Bauarbeiten zu Beeinträchtigungen kommen kann, ist jedoch nicht auszuschließen. Schon jetzt ist die Höchstgeschwindigkeit im betroffenen Abschnitt der Kreisstraße deutlich herabgesetzt. (mz)