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Schnellen Internet kommt später Breitbandausbau in Raguhn-Jeßnitz schreitet nur langsam voran

20.04.2021, 09:49
In der Halleschen Straße in Raguhn wird der Breitbandausbau vorangetrieben.
In der Halleschen Straße in Raguhn wird der Breitbandausbau vorangetrieben. Foto: André Kehrer

Raguhn - Der Zugang zu schnellem Internet rückt für die Bürger von Raguhn-Jeßnitz näher. Trotz Einschränkungen und Verzögerungen durch die Corona-Pandemie ist der Breitbandausbau im Stadtgebiet mittlerweile ein ganzes Stück fortgeschritten.

Insgesamt hat die Wittenberg.net nun in neun Ortschaften alle notwendigen Kabel verlegt. In Lingenau soll die digitale Infrastruktur zeitnah in Betrieb genommen werden. Hier sind auch die Hausanschlüsse bereits fertig. Das teilt der kommunale Betrieb aus Wittenberg auf MZ-Anfrage mit.

„Westlich der Bahnstrecke ist der Tiefbau weitestgehend fertig“

Andernorts fehlen solche Hausanschlüsse noch, bevor die bereits fertig verlegten Kabel genutzt werden können. In Tornau vor der Heide, Hoyersdorf, Lingenau, Klein Leipzig, Heidekrug, Marke, Möst, Niesau, und in Schierau ist dies der Fall. Auch in Raguhn wird bereits gearbeitet. „Westlich der Bahnstrecke ist der Tiefbau weitestgehend fertig“, berichtet Sabrina-Maria Geißler, die Geschäftsführerin der Wittenberg.net.

Zwischen Bahnstrecke und Mulde soll jener nach Plan im zweiten Quartal diesen Jahres abgeschlossen werden. In Priorau sind die Arbeiten ebenfalls angelaufen. Sukzessive werden in den genannten Orten auch die fehlenden Hausanschlüsse ergänzt und die Technik dann schrittweise in Betrieb genommen. „Es ist zu beachten, dass der Breitbandausbau bis zur Inbetriebnahme beim Kunden ein komplexes Vorhaben ist“, ergänzt Geißler. Das Verlegen der Breitbandkabel im Tiefbau sei nur der erste Schritt.

Klar ist indes, dass das Vorhaben sich länger hinzieht, als ursprünglich geplant

Dieser erste Schritt steht in Jeßnitz, Retzau, Altjeßnitz, Roßdorf und dem östlichen Teil von Raguhn noch aus. Wann die Arbeiten hier starten, ist noch nicht vollständig geklärt. „Der Baubeginn in den restlichen Ortslagen ist vom weiteren Projektablauf abhängig“, so die Geschäftsführerin. Konkrete Starttermine für jene Ortschaften könnten noch nicht mitgeteilt werden.

Klar ist indes, dass das Vorhaben sich länger hinzieht, als ursprünglich geplant. Eigentlich sollte der Breitbandausbau bereits Ende letzten Jahres abgeschlossen sein. In der Stadtverwaltung ist man darüber nicht glücklich. „Das hat sich schon gewaltig verzögert“, sagt Bürgermeister Bernd Marbach (parteilos).

Pandemieverschuldete Verzögerungen bei den Planungs- und Baukapazitäten?

Er beklagt zu viel Bürokratie. Die ausführende Baufirma treffe keine Schuld, sie arbeite fleißig. Alles in allem hat der Bürgermeister sich aber trotz der aktuellen Situation einen schnelleren Abschluss gewünscht. „Es dauert mir wirklich zu lange“, sagt Marbach.

Die Wittenberg.net verweist hingegen auf das Coronavirus. „Pandemieverschuldete Verzögerungen bei den Planungs- und Baukapazitäten sowie Genehmigungs- und Lieferzeiten erschweren derzeit überall den Breitbandausbau“, ordnet Geißler ein. Auch der zuletzt kommunizierte Fertigstellungstermin in diesem Jahr könne deshalb nicht zugesichert werden. „Die derzeitigen Rahmenbedingungen lassen hier leider im Moment keine gesicherte Aussage zu“. (mz/Tim Fuhse)