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"Blühendes Bitterfeld" "Blühendes Bitterfeld": Loblied auf die Stadt im "heute journal" des ZDF

Von Frank Czerwonn 02.08.2018, 05:00
Das ZDF berichtet vom Wandel in Bitterfeld
Das ZDF berichtet vom Wandel in Bitterfeld Screenshot/ZDF

Bitterfeld - Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan. So könnte man den Bericht über Bitterfeld zusammenfassen, den das ZDF am Dienstag im „heute journal“ ausgestrahlt hat. Der Spruch könnte aber auch die gravierende Wandlung verdeutlichen, in welcher Art deutschlandweite Medien seit geraumer Zeit über die Stadt berichten. Bitterfeld-Wolfen kommt da ziemlich gut weg. Vorherrschend ist das Staunen über die Verwandlung und das Ablegen des Schmuddel-Images.

Das erlebten auch die mehr als drei Millionen Zuschauer des „heute journals“, das damit in der Publikumsgunst noch vor dem TV-Hit „Bares für Rares“ und den beliebten „Rosenheim Cops“ landete. Vor allem der Chemiepark stand im Mittelpunkt des gut dreiminütigen Films. Kein Wunder, lässt sich doch so der Wandel von der „schmutzigsten Stadt Europas“ zum modernen Chemiestandort mit Wachstumspotenzial inmitten einer idyllischer Seenlandschaft am auffälligsten illustrieren.

Der Chemiepark ist „einer der größten in Europa und international wettbewerbsfähig“

Mit hochmodernem Quartzglas „Made in Bitterfeld“, das Heraeus in die ganze Welt exportiert, beginnt der Beitrag. Werkleiter Markus Schröder lobt die vorhandenen Fachkräfte, die es schon 1991 hier gab, um diese Hochtechnologie aufzubauen. Der Chemiepark, so informiert das ZDF seine Zuschauer, ist „einer der größten in Europa und international wettbewerbsfähig“.

Natürlich dürfen die Aspirintabletten und die fünf Milliarden Euro für die Chemieregion ebenso wenig fehlen, wie düster-verqualmte Schwarz-Weiß-Bilder von vor über 30 Jahren. Chemiepark-Geschäftsführer Patrice Heine bilanziert mit Verweis auf die versprochenen „blühenden Landschaften“, dass hier „tatsächlich etwas wahr geworden ist, was man damals nicht für möglich gehalten hat: dass eine Transformation geglückt ist.“

Die Seenlandschaft der Goitzsche sei „erlebbarer Strukturwandel - kilometerweit“

Das ZDF zeigt den Wagemut der Leute am Beispiel einer früheren Ingenieurin der Orwo-Filmfabrik, die zur Firmenchefin wurde, verschweigt aber auch nicht den Einwohnerverlust und den AfD-Einfluss. Und erzählt weiter eine Erfolgsgeschichte: Das Umland mausere sich zur Ferienregion. Die Seenlandschaft der Goitzsche sei „erlebbarer Strukturwandel - kilometerweit“.

Und bilanziert fast erstaunt, dass die Chemie ganz nah dran sei an den Menschen und von diesen akzeptiert werde. Für Einheimische war all das wenig überraschend. Doch für die Zuschauer im Rest Deutschlands dürfte der Bericht ein ungewohntes Bild gezeichnet haben, das der Wolfener Wolfgang Rost so zusammenfasst: „Das ist ein neues Bitterfeld.“ (mz)

Der Beitrag ist noch bis Juli 2019 über die ZDF-Mediathek abrufbar.