Bitterfeld Bitterfeld: Kulturfestival an der Goitzsche
bitterfeld/Pouch/MZ. - Dieser Frage sind auch die Pianisten Olga Gollej und Violonistin Cornelia Metz nachgegangen. Ihr Ergebnis: Es fehlen klassische Kulturveranstaltungen. Daher wollen die beiden Musikerinnen nun einen Förderverein ins Leben rufen. Sein Name: "Goitzsche - Way of Arts" Unter diesem Titel will man zwischen dem 26. August und
1. September auch sechs Veranstaltungen - zum Teil unter freiem Himmel - durchführen. Detmar Oppenkowski unterhielt sich darüber mit Olga Gollej.
Sie haben Ihren Lebensmittelpunkt in Leipzig. Was verbindet Sie eigentlich mit der Region?
Gollej: Ich engagiere mich auch bei den Anhaltischen Kammermusiktagen im Gartenreich Wörlitz. Hier haben wir gesehen, dass die Menschen dieser Region solche Veranstaltungen mit Leib und Seele aufsaugen. Das hat uns die Energie geben, ähnliche Projekte woanders zu realisieren. Bei der Suche sind wir auf die Goitzsche gestoßen. Hier ist bereits eine Infrastruktur vorhanden, allerdings fehlen die klassischen Musikangebote.
Um dies zu ändern wollen Sie einen Verein unter dem Namen "Goitzsche - Way of Arts" gründen. Was versteckt sich hinder diesem Namen?
Gollej: Man könnte es vielleicht mit Art der Künste übersetzen. Wir wollen also klassische Musik an unterschiedlichen Orten spielen, aber auch Literatur und Malerei mit einfließen lassen, um alle Künste an der Goitzsche zu vereinen. Im Kern soll es also ein Festival des klassischen Künste werden, allerdings viel offener und an vielen Orten entlang der Goitzsche.
Wenn man es ein wenig überspitzt, könnte man sagen, dass Sie also mit einer kulturellen Botschaft in die Provinz kommen. Wie schaut die genau aus?
Gollej: Ich bin der Meinung, dass große Regionen wie Bitterfeld-Wolfen Kultur brauchen. Die deutsche Kultur ist dabei durch klassische Werte gekennzeichnet. Das sind die Grundfeste unserer Gesellschaft. Doch wenn es hier - weil die Angebote nicht da sind - anfängt zu bröckeln, dann bricht irgendwann alles weg. Dem stemmen wir uns entgegen, weil sonst keiner etwas macht. Dabei stellen wir jetzt schon fest, dass es immer schwieriger wird etwas auf die Beine zu stellen, denn es gibt immer weniger öffentliche Gelder.
Dennoch haben Sie es geschafft, ein Programm aufzustellen. Was erwartet die Besucher konkret?
Gollej: Am 26. August wird 11.30 Uhr das Goitzsche-Festival in der Einfahrt zur Halbinsel Pouch musikalisch eröffnet. 15 Uhr folgt eine Strandveranstaltung an der Bernsteinpromenade. Am 29. August wird es hier ab 19 Uhr eine auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Theater- und Konzertaufführung geben. Am 31. August tritt in der Löbnitzer Kirche ein Leipziger Streichquartett auf. Das Abschlusskonzert der Band Hot Club d'Allemagne beginnt am 1. September um 20 Uhr in der Mühlbecker Strandbar statt.