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Bitterfeld Bitterfeld: Die Azubis bei Prestara haben es alle geschafft

15.06.2011, 16:35
Peter Hanheiser ist einer der 130 Beschäftigten. Er ist hier an einer Abkantmaschine beschäftigt. (FOTO: MICHAEL MAUL)
Peter Hanheiser ist einer der 130 Beschäftigten. Er ist hier an einer Abkantmaschine beschäftigt. (FOTO: MICHAEL MAUL) CARDO

VON MICHAEL MAUL RAGUHN/MZ. - Am 13. Juni 1861 von Gottlob Heerbrandt gegründet, nahm die Entwicklung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges einen sehr positiven Verlauf. Doch auch nach Reparationsleistungen und Schäden konnte sich das Werk wieder erholen und sogar zu DDR-Zeiten als ein Vorzeigebetrieb deklariert werden.

In Hochzeiten waren im Raguhner Werk mehr als 1 000 Frauen und Männer beschäftigt und im Jahr 1897 konnte die Aktiengesellschaft schon mit einem Stammkapital von einer Million Mark aufwarten. Für diese Zeit ein enormer Betrag, wie Manager Matthias Riedel in seinem kleinen Vortrag über das Werk berichtete.

Nach der Wende konnte das Werk in Raguhn in Zusammenarbeit mit der RMIG (Richard Müller Industrial Group) privatisiert werden und im vergangenen Jahr auf einen Konzernumsatz von 82 Millionen Euro zurückblicken. Davon komme allein auf den Raguhner Standort ein Umsatz von 25,2 Millionen, sagte Vertriebsleiter Reinhard Nedlitz. Zwar sitze die Firmenzentrale in Kopenhagen, aber das tue der ausgelasteten Produktion in Raguhn keinen Abbruch, ergänze auch Volker Reschke, der Operation-Manager. "Wir sind heute ein reiner Zulieferer für die Industrie und das auf einer breiten Basis", ergänzt Nicole Reiße, die als Betriebswirtin für den Absatz der umfangreichen Produktpalette verantwortlich ist. In einem Showroom, der eigens für die Vorstellung der Produktion eingerichtet wurde, konnten sich die Geburtstagsgäste von der umfangreichen Produktpalette überzeugen. Fein gelochte Bleche für die Hutablage der S-Klasse von Mercedes waren genauso zu sehen, wie große Lkw-Kühlergrills, in der die Öffnung für den Stern noch offen war. Auch die Sonnenschutzrollos sind natürlich aus Metall, das in Raguhn hergestellt wird, ergänzt die Betriebswirtin.

Doch es werde nicht nur produziert, erklären die Manager, auch die dafür benötigten Werkzeuge würden in eigener Fertigung hergestellt, hieß es. Dafür benötige man bestens ausgebildete Frauen und Männer, die neben viel technischen Verständnis auch die Kenntnis von CNC-gesteuerten Maschinen hätten und verstünden, mit diesen umzugehen. Besonders stolz ist in diesem Zusammenhang Klaus Albert, der bei RMIG für die Lehrlingsausbildung verantwortlich zeichnet. "Wir haben in den Jahren, bis auf einen, alle Auszubildenden durch die Prüfung gebracht und zum größten Teil auch übernommen", sagt er zu Landrat Uwe Schulze, der den Firmengeburtstag zu einer Stippvisite nutzte und sich den Betrieb zeigen ließ. Dabei wurde auch einmal eindrucksvoll die umfangreiche Palette der Produktion vorgestellt. Ob Siebe für die Landwirtschaft oder fein gelochte Bleche, ob Stadtmöbel, Treppen oder Geländer, alle diese Produkte tragen jetzt das Zeichen RMIG und zeugen von Qualitätsarbeit in dieser Raguhner Firma.