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Besonderes Jubiläum  Besonderes Jubiläum : Soex wird 20 - und sucht für Flaggschiff in Wolfen Mitarbeiter

Von Christine Färber 19.10.2018, 07:34
Blick in die Sortieranlage. Bei Soex in Wolfen sind derzeit 760 Mitarbeiter beschäftigt.
Blick in die Sortieranlage. Bei Soex in Wolfen sind derzeit 760 Mitarbeiter beschäftigt. André Kehrer

Wolfen - Wolfen ist für Soex so was wie der Nabel der Welt. Denn Wolfen ist für das Alttextilsortier- und -recyclingunternehmen der mit Abstand größte Standort in acht Ländern weltweit, in denen Soex präsent ist.

Soex will in Wolfen weiter investieren

Und er wird weiter wachsen, wie Rainer Gsell, Chef des Operativen Geschäfts der Soex Group und Geschäftsführer des Standortes Wolfen, sagt. „Das ist unser Flaggschiff, an dem wir nicht rütteln. Wir werden hier weiter investieren.“ Allein in den zurückliegenden zwei Jahren übrigens sind am Standort Wolfen sieben Millionen Euro eingesetzt worden - unter anderem für eine weltweit einmalige Schuhrecyclinganlage, die dieses Jahr in Betrieb genommen worden ist.

Können das Kleid, die Hose, die Schuhe weg? Eigentlich kann nichts weg. Hier findet bis auf zehn Prozent aller Alttextilien und weggeworfenen Schuhe jedes Stück seine Verwendung - entweder weiterhin als gut erhaltenes Kleidungsstück oder recycelt als Dämmmaterial in der Autoindustrie, als Malerfleece, Putzlappen oder weiterverarbeitet zu Nähgarn. Sogar der anfallende Staub wird nicht einfach zusammengekehrt. Er wird zu Briketts gepresst, die in der Pappe-Industrie noch gut genutzt werden.

Rohware wird vor Ort in 400 verschiedene Artikel sortiert

In über sage und schreibe 400 verschiedene Artikel wird die Rohware sortiert. Dabei kriegt der weitaus größere Teil quasi ein verlängertes Leben - in Second-Hand-Läden zum Beispiel, in Läden in Ländern Osteuropas, Afrikas und Südamerikas. Denn mehr als die Hälfte der Altkleider sind noch tragbar. „Es geht um Nachhaltigkeit, darum, Rohstoffe zu schonen“, so Gsell. Und da hat Soex ganz weit die Nase vorn.

Wer hätte das gedacht, als das Unternehmen vor 20 Jahren in Wolfen startete? Seit der Grundsteinlegung der Sortierbetriebsgesellschaft und der Inbetriebnahme der Recyclinganlage 1998 hat das Unternehmen einen steilen Aufstieg genommen. Gestartet mit 100 Beschäftigten, liegt die Belegschaftsstärke heute mit Leiharbeitern bei 760. Und Mitarbeiter werden weiterhin gesucht.

„Damit sind wir hier einer der größten Arbeitgeber in der Region“, so Gsell. „Ohne unsere guten Leute wären wir nicht so erfolgreich.“ Und das muss heute schon sein, denn wer denkt, bei alten Sachen kommt es eh nicht mehr so drauf an, der irrt. Der Markt ist umkämpft, der Kostendruck steigt.

Frage der Arbeitskräfte ist ein zentrales Thema für Soex

Die Frage der Arbeitskräfte sei im Unternehmen das zentrale Thema, so Gsell. Daher müsse die Qualität des Arbeitsplatzes stimmen. In den vergangenen zwei Jahren hat Soex nach eigenen Angaben sehr viel dafür getan. So beispielsweise vom Drei- auf den Zweischicht-Rhythmus gewechselt, interne Abläufe umgestellt und optimiert, Arbeitsplätze unter ergonomischem Gesichtspunkt verbessert und mehr.

20 Jahre erfolgreiche Arbeit am Standort Bittefeld-Wolfen hat jetzt OB Armin Schenk (CDU) mit einer Urkunde belohnt.

Übrigens: Täglich kommen rund 250 Tonnen Alttextilien in der Holzplatzstraße an, das sind 30 Lkw-Ladungen. Das Rohmaterial wird von 22.000 Sammelstellen in ganz Deutschland abgeholt - darunter auch Sachen, die in Warenhäusern oder Handelsketten nicht verkauft werden konnten oder zurückkamen. (mz)

Rainer Gsell erhält eine Urkunde für Soex von OB Armin Schenk.
Rainer Gsell erhält eine Urkunde für Soex von OB Armin Schenk.
André Kehrer