Berechnung Berechnung: Wie werden aus Stimmen Sitze?
Das komplizierte Auszählungsverfahren läuft nach der Methode von Hare/Niemeyer. Ein 200 Jahre altes Prozedere.
Grundlage der Sitzverteilung ist die Gesamtzahl der Stimmen in der gesamten Stadt für eine Partei oder Wählergruppe. Nach der Wahl wird also ausgewertet, wie viele Stimmen jeder Kandidat für seine Partei oder Gruppierung geholt hat. Diese Stimmen für alle Kandidaten einer Partei oder Gruppierung werden zusammengezählt.
Um aus den Stimmen Sitze zu machen, muss die so genannte Verhältniszahl berechnet werden. Dazu sind drei Werte nötig: die Zahl der Sitze im Stadtrat, die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen und die Stimmen für die Partei insgesamt.
Dann wird jede Partei oder Wählergruppe für sich betrachtet, in Bitterfeld-Wolfen also jeweils in einem der drei Wahlbereiche. Wieder wird geschaut, wie viele Stimmen sie im Verhältnis zur Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen in einem Wahlbereich bekommen hat. Das entscheidet, wie viele Sitze die Partei oder Gruppierung in diesem Wahlbereich erhält.
Wer bekommt diese Sitze? Dazu zum Ausgangspunkt: Wähler konnten in ihren Wahlbereichen einzelnen Bewerbern ihre Stimme geben. Nun fließt ein, wie viele Stimmen die Kandidaten bekamen. Diejenigen mit den meisten ziehen in den Stadtrat ein. Das hat auch zur Folge, dass Kandidaten leer ausgehen, obwohl sie mehr Stimmen als ein anderer Kandidat in einem anderen Wahlbereich erreichten.