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Ausstellung im Frauenzentrum Ausstellung im Frauenzentrum Wolfen: Karikaturen unter dem Motto "Ich lach mich tot"

Von Christine Färber 15.09.2019, 12:00
„Ich lach mich tot“ - so ist die Ausstellung überschrieben.
„Ich lach mich tot“ - so ist die Ausstellung überschrieben. Komische Meister Dresden / Repro: André Kehrer

Wolfen - Ist das Galgenhumor? Oder ist es die ernsthafte, tiefe Beschäftigung mit einem Thema, das man lieber im Ungefähren lässt? Ganz klar: Das eine bedingt wohl das andere. Auf jeden Fall ist die Ausstellung „Ich lach mich tot“, die derzeit im Frauenzentrum in Wolfen zu sehen ist, eine Kunst für sich. Eine, die mit wenigen Strichen auf den Punkt bringt, wozu man sonst zu viele Worte braucht. Der Sensenmann - was ist das für einer? Und was macht er eigentlich mit uns, jenen, die er noch nicht auf seiner Liste hat?

Zu sehen sind Karikaturen und Cartoons, die einen humorvollen, ja, fröhlichen und manchmal bizarr bösen Blick auf das werfen, was für die auf Gesundheit und Effektivität gedrillte Gesellschaft ein Tabuthema ist. Und das geht gut - weil die Bilder witzig sind und auch, weil sie nachdenklich machen.

Und völlig ausgeschlossen dürfte auch nicht sein, dass diese(r) oder jene(r) eine Kröte schluckt beim Anblick. Wurde da gerade jemand in Gedanken ertappt? Über die Publikumsreaktionen sind die Ausstellungsmacher auf schöne Weise überrascht: „Es hat ja keiner Lust, über den Tod zu sprechen“, meint Galerist Mario Süßenguth, „aber die Leute lachen, es sind eben gute Witze.“

Die ursprüngliche Idee zu dieser schwarzhumorigen Ausstellung kommt vom Bestattungsinstitut Antea

Unter dem Slogan „Wir nehmen den Tod auf die Schippe“ hatten im vergangenen Jahr er und Peter Ufer von der Galerie Komische Meister Dresden Künstler aufgerufen, sich in einer stillen Stunde Gedanken zu machen über das letzte Stündlein. Die ursprüngliche Idee zu dieser schwarzhumorigen Ausstellung, erzählt Süßenguth, kommt vom Bestattungsinstitut Antea, das in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen tätig ist.

Im Frauenzentrum in Wolfen ist Antea nicht unbekannt. Vor zwei Jahren bereits hatte das Frauenzentrum zusammen mit dem Beerdigungsinstitut die Fotoausstellung „Unter die Haut“ von Fotografin Stefanie Oeft-Geffarth und Journalistin Katrin Hartig gezeigt. „Tod und Trauer - das sind Themen, die sind allgegenwärtig“, sagt Janina Bötsch von Antea in Bitterfeld und lobt die Zusammenarbeit mit der Wolfener Einrichtung. „Das Frauenzentrum ist insgesamt sehr aufgeschlossen.“

Nun also sind bis 19. September die Karikaturen zu sehen. „Den Künstlern ist sehr vieles und sehr viel Gutes eingefallen“, sagt Galerist Mario Süßenguth fröhlich. Übrigens ist zudem unter dem Titel „Ich lach mich tot“ auch ein Buch erschienen. Dreizehn der besten deutschen Karikaturisten nehmen sich dem Thema an und Tod und Sterben, Wiederauferstehung, Wiedergeburt, Bestattungspraktiken und was sonst noch so dazugehört, auf die leichte Schulter.

Rund 40 Bilder sind im Frauenzentrum ausgestellt

„Und da ist der Spaß noch lange nicht zu Ende“, meint der Galerist. Rund 40 Bilder sind im Frauenzentrum ausgestellt. Sie stammen von namhaften Künstlern wie BeCK, Erl, Barbara Henniger, Uwe Krumbiegel, OL und anderen. Unter „das Beste vom Besten“ fasst es Süßenguth zusammen. „Wir haben das Glück, dass berühmteste Karikaturisten dabei sind.“

Die Galerie, die sich mit der wunderbaren Idee, sich auf Karikatur und Cartoon zu spezialisieren, die Szene bereichert, wurde im Jahr 2015 gegründet. Und zwar in Dresden. Was liegt hier näher, als den auf dem Weg zwischen Galerie Alte Meister und Galerie Neue Meister gelegenen Musentempel Galerie Komische Meister zu nennen? Süßenguth lacht und sagt: „Zwischen den alten und neuen Meistern war noch viel Platz. Wir haben eine große Lücke geschlossen.“

Zu finden ist die Galerie Komische Meister übrigens im Quartier Frauenkirche, gegenüber der Dresden Information und unter www.komischemeister.de. Derzeit läuft dort die Schau „Die Wahrheit stört zuletzt“ - die Begleitausstellung zum Heinrich-Zille-Karikaturenpreis. (mz)

Pechschwarzer Humor - derzeit zu sehen im Frauenzentrum in Wolfen.
Pechschwarzer Humor - derzeit zu sehen im Frauenzentrum in Wolfen.
Komische Meister Dresden / Repro: André Kehrer
Das Lachen bleibt im Halse stecken ...
Das Lachen bleibt im Halse stecken ...
Komische Meister Dresden / Repro: André Kehrer