Aus in der Burgstraße Aus in der Burgstraße: "Elektroland" gibt nach 25 Jahre Bitterfelder Filiale auf

Bitterfeld - Es ist ein Schritt, den Geschäftsführer Volker Tillmann schweren Herzens beschlossen hat. Die Bitterfelder Filiale des „Elektroland“ in der Burgstraße wird zum 21. März geschlossen.
Über 25 Jahre konnten die Kunden in dem Geschäft aus einer großem Auswahl an Haushaltsgeräte aller Art auswählen. Man konnte anfassen, messen, vergleichen und sich fachlich beraten lassen. Und genau an dieser Stelle liegt das Problem, das eine Schließung unumgänglich macht.
Chef Volker Tillmann sieht zu wenig fachlich qualifiziertes Personal, das sich einbringen will
„Es gibt einfach kein fachlich qualifiziertes Personal mehr, dass sich in die Welt des Verkaufes einbringen will“, zieht der Geschäftsführer eine traurige Bilanz. Damit meint Tillmann nicht nur die Qualifikation, die für den Beruf notwendig ist, sondern auch die Bereitschaft täglich und auch an Sonnabenden für die Kunden da zu sein. „Viele junge Leute sind einfach nicht bereit, sich durch engagierten Einsatz eine solide Lebensgrundlage zu schaffen.“
Ein weiterer nicht unwesentlicher Grund für die Schließung sei die Konkurrenz aus dem Internet. Zu Hause auf der Couch bestellen und bei Nichtgefallen zurücksenden, sei eine derzeit weit verbreitete Mentalität. Die einzigen Gewinner dieser Verfahrensweise seien die Liefer- und Paketdienste, die allerdings auch unter der sprichwörtlichen Last zu Leiden hätten, weiß Tillmann aus Erfahrung.
Um auch den Kunden aus dem Raum Bitterfeld und der Region die Leistungen des „Elektroland“ anbieten zu können, konzentriere man sich derzeit nur noch auf den Fachmarkt am Dessauer Kabelweg 78. Den Markt in Wittenberg habe man aus den gleichen Gründen schon im vorigen Jahr aufgeben müssen, so Tillmann.
Die Vorteile des Fachmarktes vor Ort erklärt der Geschäftsführer folgendermaßen. „Wenn man sich entschließt, in seiner Küche zum Beispiel neue Geräte einzubauen, ist eine fachmännische und solide Beratung sehr wichtig.“ Zu viele Dinge, wie zum Beispiel die Funktionsweise von Induktionsherden oder Ähnlichem, müssten beachtet werden. In Dessau seien dafür eigene Küchenzeilen aufgebaut, an denen man sich genau über die unterschiedlichen Angebote informieren könne, so der Geschäftsführer.
„Bis zum Zeitpunkt der endgültigen Schließung können unsere Kunden in Bitterfeld weiterhin aus dem Angebot an Elektro- und Gasgeräten auswählen“, wirbt der Geschäftsführer für weiteren und vor allem kostengünstigen Zuspruch. Je nach Gerät gewähre man Rabatte von 10, 15 oder sogar 20 Prozent. Sollte einmal etwas nicht vorhanden sein, könne man den Artikel natürlich sofort aus Dessau anfordern. Auch der derzeit noch sehr gut funktionierende Lieferservice sei von den Schließungsabsichten nicht betroffen. Im Angebot sind sowohl in Bitterfeld als auch in Dessau Markengeräte der unterschiedlichsten Firmen.
Dessauer Filiale von "Elektroland" bleibt erhalten
Eingeschlossen in den Verkauf seien neben der Beratung und der Lieferung auch die Garantie-Service-Leistung. „Alle bei uns gekauften Elektrogroßgeräte werden innerhalb und auch außerhalb der Garantiezeit repariert“, nennt Tillmann einen weiteren Vorteil der Geschäfte vor Ort. „Diese Leistungen werden wir in Dessau auch weiterhin in vollem Umfang anbieten“, so Tillmann. (mz)