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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: «Gestank ist unerträglich»

29.06.2011, 16:05

ZÖRBIG/MZ/LA. - Alles 100 Prozent Natur, könnte man lapidar dazu sagen, was Montagnacht über Zörbig hing. Doch Torsten Gieseke aus der Jeßnitzer Straße von Zörbig kann darüber nicht mehr lachen. Denn es sei genau 0.55 Uhr gewesen, als ihn, des offenen Fensters wegen, ein besonders penetranter Geruch hat wach werden lassen.

Spontan ordnete er diesen der Biogasanlage der örtlichen Verbio AG zu. Denn der Geruch sei für ihn ganz typisch. Und es sei nach seinen Worten nicht die Frage, ob es stinkt, sondern nur aus welcher Richtung der Wind gerade wehe. Denn leider war es nicht das erste Mal, dass von der Biogasanlage "Düfte" entweichen. Gieseke ist inzwischen richtig sauer. Und das belegt seine E-Mail. Er schreibt, dass er mit dem Geschäftsführer der Verbio AG, Wolfram Klein, schon vor längerer Zeit in Kontakt getreten sei und ihm Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt habe, wann Geruchsbelästigungen aufgetreten sind. "Zu dieser Zeit", heißt es in seiner Mail wörtlich, "war ich zu Hause und habe akribisch genau Buch geführt, wann es stinkt." Immer in der Hoffnung, dass sich etwas ändere. Leider, heißt es weiter, könne er diesbezüglich keine Verbesserung feststellen und die Lebensqualität in Zörbig werde weiter nachhaltig beeinträchtigt - was ihm gegenüber auch andere Einwohner meinten.

Eine Nachfrage der MZ bei besagtem Unternehmen ergab, so Pressesprecher Frank Strümpfel, dass seit Montag Instandhaltungsmaßnahmen an der Biogasanlage laufen. In diesem Zusammenhang ist es wahrscheinlich bei Arbeitsbeginn zum Austritt von Gerüchen gekommen, die nicht zu verzeichnen sind, wenn die Anlage laufe. Doch werde der Kreislauf unterbrochen, die Anlage geöffnet, können laut Strümpfel besagte Gase entweichen die dann zur Geruchsbelästigung führen - was am Montag der Fall gewesen sei.

Weil auch Geschäftsführer Klein eine Mail von Torsten Gieseke erhalten habe, habe sich Wolfram Klein nicht nur bei Gieseke persönlich, sondern auch beim Bürgermeister der Stadt entschuldigt und das örtliche Ordnungsamt informiert. "Es tut uns sehr leid, dass es passiert ist", sagt Strümpfel und schränkt im gleichen Atemzug ein, dass auch künftig so etwas nicht ganz zu vermeiden sei. Doch man ist bestrebt, den Austritt von Gerüchen auf ein Mindestmaß zu beschränken.