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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Für Nicaragua übers Rote Meer nach Ägypten

Von Sylvia Czajka 03.01.2012, 18:21

Zörbig/MZ. - Malte Friedrichs Taktik geht manchmal auf, manchmal nicht: "Wir bitten um eine große Spende", sagt er an den Wohnungstüren in Zörbig. Meist folgt einem Lächeln doch klingende Münze. Die steckt nicht in seinem Sparschwein, sondern in einer besonderen Dose, die gehütet wird. Denn das Geld , was er und seine Freunde von der katholischen Gemeinde St. Antonius zusammentragen, hilft "notleidenden Kindern", weiß Dorothea. In diesem Jahr steht die Sternsinger-Aktion, die vom gleichnamigen Kindermissionswerk getragen wird, unter dem Motto: "Klopft an Türen, pocht auf Rechte." Das Geld, das bundesweit von mehr als 500 000 Mädchen und Jungen gesammelt wird, kommt 2012 Projekten in Nicaragua zugute. Bisher haben die Zörbiger 3 000 Euro in der Kasse für das Land in Mittelamerika, informiert Gemeindereferentin Katharina Reiß.

Noch bis zum 6. Januar werden Malte Friedrich & Co. von Haus zu Haus ziehen. "Im Roten Meer waren wir schon." Ägypten stehe noch aus, wissen die Kinder, die in Zörbig alle Straßennamen - auch die kuriosesten - kennen. Doppelt treten die drei Könige nicht vor die Haustüren, singen und bitten um eine Spende. Ob sie jede Straße in der Stadt ablaufen können? "Wir werden es versuchen", gibt sich Katharina Reiß optimistisch. "Eigentlich ist jeder ein König", berichet Dirk Nogossek, Maltes Vater. Da sei es nicht wichtig, ob in die Rollen von Caspar, Melchior und Balthasar nur Jungen schlüpfen. "Wichtig ist die Botschaft, die überbracht wird. Die Botschaft von Gott", betont die Gemeindereferentin.

Maritta Friedrich hörte am Dienstagzu, als die Könige auch an ihrer Tür läuteten und sangen. Sie sei selbst Katholikin und unterstütze die Aktion gern mit einem Obolus. Den nahm Emil gern in seine Sammelbüchse auf. Noch ein Lied zum Abschied und die Könige zogen weiter. Manchmal öffnet auch niemand, erzählen die Kinder. "Obwohl jemand da ist." Manchmal stünden die Leute hinter der Gardine. Für Malte Friedrich und seinen Tross der kleinen Könige spielt das keine Rolle. Sie zählen bis 20, öffnet dann keiner, ziehen sie weiter durch die Stadt Zörbig. Zu denen, die gern geben.