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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: «Die Kriegerin» im Filmmuseum

08.01.2012, 19:37

WOLFEN/MZ/UWV. - Zu den Gästen des Abends gehören der Regisseur und Drehbuchautor David Wnendt, der männliche Hauptdarsteller Gerdy Zint und der Producer René Frotscher. Der Film wurde im Jahr 2010 unter anderem in Wolfen, Muldenstein und Umgebung gedreht.

Der Kinostreifen erzählt die Geschichte von Marisa (Alina Levshin). Sie ist Anfang 20, Neonazi und rast durch ihre Welt wie ein offenes Rasiermesser. Das Mädchen ist aggressiv und schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Politiker, den Kapitalismus, die Polizei und all die anderen, denen sie die Schuld daran gibt, dass ihr Freund Sandro (Gerdy Zint) im Knast sitzt und das alles um sie herum den Bach runter geht: ihr Leben, das Land und die ganze Welt. Und dann kommt noch mehr Ärger auf sie zu. Die bürgerliche Svenja (Jella Haase), 15 Jahre alt, drängt in die Clique, und der 14-jährige Flüchtling Rasul (Sayed Ahmad Wasil Mrowat) aus Afghanistan sucht sich gerade Marisas Badesee zum Schwimmen aus. Als die Welten der drei jungen Menschen aufeinanderprallen, kommen Ereignisse in Gang, die Marisas Leben auf den Kopf stellen. Regisseur und Drehbuchautor David Wnendt hat sich schon sehr viele Jahre mit dem brisanten Thema Rechtsextremismus unter der Jugend beschäftigt. Mit dem Film, so geht aus einer Mitteilung hervor, wollte er einen Streifen schaffen, der das Milieu und seine Charaktere realistisch darstellt. "Der Film soll aufklären, ohne vordergründig pädagogisch zu sein. Soll provozieren und unterhalten", so Wnendt. Dabei vermeidet er die gängigen Klischees von Bomberjacken und Springerstiefeln.

Das Drehbuch wurde von Wnendt in enger Zusammenarbeit mit dem ZDF / Das Kleine Fernsehspiel in den vergangenen drei Jahren entwickelt. Produziert wurde der Diplomfilm von der Mafilm GmbH aus Berlin in Zusammenarbeit mit zwei weiteren Co-Produzenten.

"Die Kriegerin" wurde bereits sechs Mal für den Förderpreis Deutscher Film in den Kategorien Regie, Drehbuch, Schauspiel weiblich und männlich nominiert. Die FBW Deutsche Film- und Medienwertung hat den Film als kraftvoll und beängstigend nah deklariert und den Titel "Ein wichtiger deutscher Film" verliehen. Darüber hinaus soll der Streifen auf vielen wichtigen Filmfestspielen weltweit gezeigt werden, unter anderem in Sao Paulo, Dubai, München, Cottbus, Prag und Warschau.

Im Anschluss an die Filmvorführung findet am 13. Januar eine Diskussionsrunde statt, an der Angela Kolb (SPD), Justiz- und Gleichstellungstellungsministerin des Landes Sachsen-Anhalt, sowie Mario Bialek, Fachreferent und Szenekenner, teilnehmen.

Die Karten für diese Veranstaltung zum Preis von fünf Euro sind an der Abendkasse oder im Industrie- und Filmmuseum in Wolfen erhältlich (Tel. 03494 / 63 64 46) oder per E-Mail ([email protected]).