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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Das Kraut des Becherovkas

Von Kathleen Bendick 17.06.2012, 16:11

Schlaitz/MZ. - "Klar ist es einfach zu erkennen", stimmt Gabriele Schumann, Kräuterexpertin, zu. Doch welche Kraft im Löwenzahn stecke, erkennen eben nur die wenigstens. "Er enthält viele Bitterstoffe, die gut für Leber, Galle und Magen sind", weiß Schumann. Unter diesem Gesichtspunkt wird das Gartenunkraut zur wichtigen Heilpflanze

Rolf-Dieter Witzig aus Sandersdorf schreibt mit. Er kenne schon etliche Kräuter, aber es gebe immer noch etwas zu lernen. Und von Schumann könne er das eben am besten.

Die Schlaitzerin kann kaum einen Schritt durch die Wiese schreiten ohne nicht gleich zwei oder drei wichtige Pflanzen zu erkennen. Dazu hat sich auch ein Rezept parat. "Der Beifuß zum Beispiel ist ein wichtiger Bestandteil des Becherovka", sagt sie. Dafür müssten die Tschechen ihr Rezept nicht preisgeben. Schumann weiß es auch so. Gleich daneben wächst eine Schafgarbe. "Das Kauen auf der Blüte hilft gegen Halsschmerzen", gibt sie als Tipp. Und schon kauen die Kräuterwanderer. Es wird sich ausgetauscht. "Schmeckt krautig, aber nicht so eklig."

Eifrig sammeln sie, was Schumann erklärt in ihren mitgebrachten Tüten. Dazu gibt es die Hinweise wo die Pflanzen auch in Bitterfeld-Wolfen zu finden sind. Und natürlich das ein oder andere Rezept. "Von der Wilden Rauke lässt sich ein prima Pesto machen. Die Pflanze wächst auch in Bitterfeld in der Lindenstraße."

Dabei ist diese Tour nicht nur etwas für ältere Leute. Auch Isabel Stary hat sich unter die Wanderer gemischt. Die 28-Jährige laufe gern und das ein oder andere könne man eben leicht ausprobieren. Außerdem hat sie einen Garten.

In solchen werde so manches Unkraut verkannt, wie Schumann weiß. "Die Vogelmiere ist beispielsweise reich an Kalk und Calcium. Nicht umsonst hat man damit Hühner gefüttert", erläutert Schumann. Der erbsenähnliche Geschmack mache die Pflanze außerdem zu einer guten Nahrungsergänzung "zum Beispiel am Salat." Wer an der Tour nicht teilnehmen konnte, erfährt auch auf dem Kräuterhof etliches über die edlen Pflanzen.