Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Bürger äußern sich zu Lärm
BITTERFELD-WOLFEN/MZ. - Enrico Bernhardt winkte sofort ab. "Ich habe große Probleme damit", erzählt er. "Dort, wo ich wohne, treffen sich Jugendliche regelmäßig mit ihren Autos." Dann würden die Autoradios laut angemacht und an Ruhe sei nicht mehr zu denken. "Da muss die Stadt doch mal etwas unternehmen", sagte der 79-Jährige.
"Natürlich macht die Jugend mal etwas lauter", erzählt Regina Riemer, die in Jeßnitz zu Hause ist. Doch die Familie wohne weit weg vom alten Friedhof, zudem sei man auch mal jung gewesen.
Ziemlich ruhig wohnt man in Wolfen-Nord, in der Käthe-Kollwitz und in der Comeniusstraße, wie die Befragung ergab. Dort wohnen viele ältere Leute, die feiern nur selten. Das gilt auch für den Ortsteil Bobbau und die Straße der Bauarbeiter in Wolfen-Nord, wie Thomas Rupprecht beziehungsweise Cersti Loff berichteten. "Bei Festen", sagt Rupprecht, der vor zwei Tagen 40 Jahre alt geworden ist und in Kürze heiratet, "sprechen wir uns mit den Nachbarn ab." So hat es auch Horst Brunsch aus Zörbig immer gehalten. "Früher haben wir mehr gefeiert, aber dann haben wir den Nachbarn immer Bescheid gesagt und sie eingeladen. Dann gab es kein Problem." Auf drei ganz andere Aspekte im Zusammenhang mit dem ruhestörenden Lärm machten drei Ehepaare aufmerksam, die allerdings ihre Namen nicht nennen wollten. Das ist der Lärm, der von Unternehmen, Signalfahrzeugen und dem Straßenverkehr ausgeht. "Da müsste mal geklärt werden, inwieweit der Bürger diesen erdulden muss", stellten sie als Frage.
Simone Hicknicki dagegen ärgert sich regelmäßig über ihre Gartennachbarn. Die arbeiten in der Woche in Bayern und kommen am Wochenende nach Hause. Sonnabends werde dann laut Beobachtung der Nachbarin eingekauft und im Haus sauber gemacht. Im Sonntag geht es dann in den Garten. Da wird Hecke geschnitten und Rasen gemäht und das zur schönsten Kaffeezeit. "Bei allem Verständnis für die Situation, doch das muss doch nun wirklich nicht sein."
Welche Erfahrungen haben Sie mit Lärm gemacht? Wo gibt es Probleme, wo müsste sich etwas ändern? Die MZ wird diesen Fragen nachgehen. Schreiben an die MZ-Lokalredaktion Bitterfeld, Burgstraße 14 bis 16a, 06749 Bitterfeld-Wolfen, oder schicken Sie uns eine Mail unter [email protected]