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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Bauunternehmer macht Kieswerkstraße dicht

16.12.2009, 17:18

SANDERSDORF/MZ/CZ/UNG. - Ein Wall wurde aufgeschüttet - veranlasst eben von Lothar Hanisch, dem Inhaber der gleichnamigen GmbH & Co. KG. Das Unternehmen befindet sich unmittelbar an jener Kieswerkstraße, die dem Firmenchef ebenfalls zur Hälfte gehört.

Für Einbrecher und Diebe ist der relativ abgelegene Standort offenbar ein "gefundenes Fressen". Denn, so erklärte Hanisch auf MZ-Anfrage sein Handeln, allein im vergangenen Jahr sei das Grundstück mindestens zehn Mal von Fremden heimgesucht worden. "Die letzte Attacke war erst vorige Woche, da wurde von der Heizung der Schornstein mitgenommen." Er traue sich kaum noch, überhaupt etwas Wertvolles auf seinem Gelände zu lassen. Computer, Faxgeräte und Telefonanlagen, ja sogar Teile der Küche und andere Einrichtungsgegenstände - alles das sei ihm schon gestohlen worden. "Ich kann gar nicht sagen, wie oft wir schon die Fenster reparieren lassen mussten. Auch der Zaun ist schon abgebaut worden."

Jetzt habe sich der Mann keinen anderen Rat mehr gewusst, als dicht zu machen. Nicht etwa, um jemanden zu ärgern, sondern um einfach sein Eigentum zu schützen. "Schließlich schneide ich mir ja auch ins eigene Fleisch, weil ich selbst einen Umweg fahren muss", so Hanisch.

Das muss jetzt auch Bernd Zug aus Ramsin, dem das gar nicht gefällt und der sich mit dem Problem ans MZ-Lesertelefon gewandt hatte. Immerhin muss er jetzt durch ganz Zscherndorf bis nach Sandersdorf fahren, um zur Arbeit zu kommen. Das werde auch künftig so bleiben, teilt die Landkreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld auf MZ-Anfrage mit. "Wir werden dort nicht tätig werden, der Mann ist voll im Recht." Es sei denn, die Stadt Sandersdorf-Brehna zeige Interesse, die Straße käuflich zu erwerben, heißt es weiter.

Betroffen von der "Sperrung" ist auch die angrenzende Oeko-Baustoffe GmbH. Kunden und auch Mitarbeiter hätten nun einen weiteren Weg, sagt Martin Säuberlich, der für den Verkauf im Unternehmen zuständig ist. "Aber, ich kann den Mann verstehen." Jeder sei schließlich berechtigt, sein Eigentum zu schützen, meint Säuberlich, der hofft, dass sich perspektivisch doch noch eine Lösung zum Wohle aller finden werde.