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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Alle Kraftstoffe da, aber kein E 10

Von LOTHAR GENS 17.01.2011, 19:05

BITTERFELD/MZ. - Von der EU verordnet, von der Bundesrepublik eigentlich per Gesetz zum 1. Januar eingeführt, lässt er an den Tankstellen - zumindest im Raum Bitterfeld-Wolfen - noch auf sich warten: der neue Sprit E 10, dem zehn Prozent Bio-Ethanol beigemengt sein werden, auf dass das Klima ein wenig geschützt werde und man die Abhängigkeit von Ölförderstaaten senken kann.

Dieser neue Sprit ist weder bei der Bitterfelder HEM-Tankstelle in der Brehnaer Straße noch bei der Wolfener GO-Tankstelle in der Jahnstraße aufgetaucht. Auch bei der Bobbauer E-Supertank in der Siebenhausener Straße ist er nicht zu haben.

"Unsere Planung ist, das jetzt noch im ersten Quartal des Jahres umzusetzen", war von Catrin Bedi, Pressesprecherin von HEM (Elmshorn) am Telefon zu erfahren. Aber man sei in diesem Prozess halt abhängig von den Raffinerien und Tanklagern. Es sei alles eine Frage dessen, wann der Kraftstoff zur Verfügung stehe, so Catrin Bedi. Alles andere liege klar auf der Hand. Die Bio-Quoten seien beschlossen, HEM werde das umsetzen. "Uns liegt daran, das schnellstens zu tun", so die Pressesprecherin. Dazu müssten die Tankstellen auch technisch umgerüstet werden - ebenfalls noch im ersten Quartal.

Demzufolge kann Sascha Bergow, Pächter der HEM-Tankstelle in der Brehnaer Straße in Bitterfeld, auch noch keinen E 10 "ausschenken". Er rechnet aber ebenfalls damit, das noch im ersten Quartal tun zu können. Was die Umrüstung seiner Tankstelle betrifft, denkt er, dass er kurzfristig von seiner Gesellschaft unterrichtet werde. "Das ist ja ein Prozess, der an allen Tankstellen durchgeführt werden muss", sagte er gegenüber der MZ. Er kenne weder das Potential der damit beauftragten Firmen noch die Reihenfolge. Sascha Bergow vermutet, dass die meisten Leute noch nicht genügend über den neuen Sprit, seine Wirkungen und die Verträglichkeit bei ihrem Auto wissen. Sein Tipp: Über letzteres sollten sie sich unbedingt selbst bei ihrem Fahrzeughersteller oder Autohaus informieren. Nicht zuletzt hänge davon seiner Meinung nach die Akzeptanz ab, auf die der Kraftstoff E 10 treffen wird. Schließlich könne man auch weiterhin Benzin, Super oder Super Plus tanken - sofern man einen Benziner fährt. Mit mehr Information in der Öffentlichkeit könne viel für die Akzeptanz des E 10 getan werden.

Markus Serek, Pächter der GO-Tankstellen in der Wolfener Jahnstraße und der Verbindungsstraße, weiß ebenfalls noch nicht genau, wann der erste E 10 bei ihm eine Zapfsäule verlassen wird. Er ist von seiner Gesellschaft informiert worden, dass das in naher Zukunft sein werde. Er rechnet wie Sascha Bergow mit dem ersten Quartal. Auf jeden Fall aber verzeichnete Markus Serek schon eine Menge Nachfragen nach dem neuen Kraftstoff - wann er denn komme. Herr Hein von der E-Supertank in Bobbau - auch hier ist E 10 noch nicht eingetroffen - ärgert, dass die Medien bisher zu wenig über den Kraftstoff aufklärten.