An- und Verkauf in Bobbau: An- und Verkauf in Bobbau: Zscherndorfer bringen Motorräder an den Mann

Bobbau - Die Zwillinge Patrick und Pascal Michel aus Zscherndorf sind schon seit ihrer frühen Jugend verrückt nach Zweirädern. Sie haben quasi Benzin im Blut. War es bei Pascal anfangs ein S-50-Kultmoped aus DDR-Zeiten und bei Patrick eine NS 80 von Honda, so sind beide heute auf stärkere Enduro-Modelle und Chopper umgestiegen. Mit den Enduro-Modellen sind sie in ihrer Freizeit auf den Motocross-Pisten der Region unterwegs. Nun haben die beiden Brüder aus ihrem PS-trächtigen Hobby auch einen Beruf gemacht und in Bobbau an der Friedensstraße einen An- und Verkauf für Motorräder und Zubehör eröffnet.

„Wie viele andere junge Leute haben wir schon beizeiten angefangen, an Mopeds und Motorrädern herumzuschrauben“, erzählt Pascal Michel. Nicht nur aus Interesse, sondern auch aus der Not heraus. Beim Motocross gehe schon mal das eine oder andere kaputt. Da sei es gut, wenn man sich selbst helfen könne, wissen beide Hobbyfahrer. „Wenn man jedes Mal in eine Werkstatt geht, kostet das richtig Geld.“ Nun habe man neben dem Geschäft auch eine kleine eigene Werkstatt, in der an den privaten Maschinen geschraubt werden könne.

Das Fahren auf den Crossstrecken betreiben die beiden Zscherndorfer als Hobby. „Für richtiges wettbewerbsmäßiges Fahren haben wir keine Zeit und wollen das auch gar nicht“, so die beiden Motorrad-Piloten. Da man für einen gewissen Obolus mit der eigenen Technik auch zum Beispiel in Oranienbaum fahren könne, wolle man den Sport in dieser Ausrichtung beibehalten, sagt Pascal, der jetzt auf einer Husqvarna unterwegs ist. Patrick fährt derzeit neben seiner Chopper im Gelände auch eine Kawasaki KX 250.

Doch nicht nur die neuen Motorräder haben es den beiden angetan, auch DDR-Traditionsmarken wie die Schwalbe KR 51, die allseits bekannten Simson-Roller SR 50 und die Motorräder der Marken TS 150 sind im An- und Verkauf in Bobbau zu sehen und zu kaufen. „Diese Marken haben Tradition und sind nicht unbedingt für ’nen Appel und ein Ei zu haben“, wissen die beiden Motorradenthusiasten. Die restaurierte und überholte Schwalbe würde schon einen Tausender kosten. Im Internet müsse man sogar bis zu 2.000 Euro investieren, wissen die beiden Geschäftsleute. „Sind halt richtige Kultfahrzeuge mit Sammlerwert.“

Nun, da der Frühling und die beginnende Motorradsaison vor der Tür stehen, hoffen die beiden jungen Männer auch auf stärkeren Zuspruch in ihrem Bobbauer Geschäft. Wer noch über kein Motorrad oder Kleinkraftrad verfüge, könne aus einer Vielzahl von Fahrzeugen wählen. Mit der Anmietung eines Ladengeschäftes an der Friedensstraße in Bobbau habe man den Grundstein für das Geschäft gelegt, das in seiner Form in der weiteren Umgebung seinesgleichen suche.

Und wie sieht es mit den Kunden aus? „Die Tür steht manchmal nicht still“, erzählt Patrick Michel. Viele Motorradfans würden erst einmal nur reinschnuppern und sich die Maschinen ansehen. Andere wiederum suchen Ersatzteile oder bieten Fahrzeuge an. Ein Besucher sagt: „Ich habe noch mehrere Motorräder zu Hause stehen und wollte einfach mal schauen, ob ich sie hier eventuell loswerden kann.“ „Hier ist unsere Karte, ein Anruf genügt und wir werden sehen, was wir machen können“, ist der kurze Kommentar des Geschäftsmannes. Auf diese Art und Weise werde man sich oft einig. (mz)