Trauung an besonderen Tagen 2.2.22 oder 22.2.22 - Ist das Hochzeitsfieber im Altkreis Bitterfeld ausgebrochen?
Gleich zwei Tage im Februar Tage tragen als Datum sogenannte Schnapszahlen. Überrennen dann heiratswillige Paare die Standesämter im Altkreis?

Bitterfeld/MZ - Darauf dürften manche heiratswillige Paare gewartet haben. In diesem Jahr gibt es im Februar gleich zwei Termine, die als Schnapszahlen gelten: der 2. 2. 2022 und der 22. 2. 2022 - da läuten deutschlandweit die Hochzeitsglocken im Akkord. Doch kommen zu diesen besonderen Terminen auch im Altkreis Bitterfeld die Standesbeamten ins Schwitzen? Oder lässt das Hochzeits-Willige eher kalt?
Zörbig
„Es hält sich eigentlich noch in Grenzen“, erzählt Zörbigs Standesbeamtin Kerstin Schöttle. Wer will, der kann sich also in Zörbigs Standesamt noch schnell für eine Hochzeitszeremonie anmelden. Am 2. 2. sei bisher gerade mal eine Trauung vermerkt. Am 22. 2. dagegen seien es mittlerweile schon drei. Das Datum hat dann eben doch eine Zwei mehr anzubieten. Warum sich gerade an diesen Tagen verstärkt Menschen trauen? Kerstin Schöttle lacht: „Das Datum können sich Männer gut merken.“ Ist es wirklich so simpel?
Bürgermeister Matthias Egert (CDU) erbringt den Beweis, dass sich verheiratete Männer auch andere Tage merken können. Für ihn war der 23. 5. 2014 etwas ganz Besonderes. Da fand nämlich seine standesamtliche Trauung statt - ein Jahr später folgte dann die kirchliche, plaudert Zörbigs Bürgermeister. Beides bleibe für ihn unvergessen - „auch ohne Schnapszahl“.
Gemeinde Muldestausee
Eine Zwei mehr macht auch bei den standesamtlichen Anmeldungen in der Gemeinde Muldestausee den Unterschied. Sabrina Mierek im Standesamt hat allein fünf Eheschließungen für den 22. 2. notiert. Am 2. 2. dagegen lassen die Brautpaare noch auf sich warten. „Wer will, der kann also noch“, motiviert die Standesbeamtin zögernde Paare. Sie kommt gern ins Schwärmen, wenn es um den Ort der Vermählung geht. Das Herrenhaus in Muldenstein biete ein unvergessliches Ambiente. Sabrina Mierek weiß, wovon sie spricht und kennt beide Seiten. Denn sie hat dort nicht schon so manches Paar getraut, sondern hier einst auch selber Ja gesagt.
Sandersdorf-Brehna
Drei Paare werden sich am 2. 2. im Standesamt der Stadt Sandersdorf-Brehna das Jawort geben. Das teilt Stadtsprecherin Stefanie Rückauf auf MZ-Anfrage mit. Am 22. 2. hingegen sei aktuell erst eine Eheschließung vorgesehen. Damit wäre noch Platz für maximal zwei weitere Paare: „Mit drei Trauungen am Tag ist unser Standesamt schon an seiner Kapazitätsgrenze angelangt“, erklärt Stefanie Rückauf.
Bitterfeld-Wolfen
Der Trend setzt sich in Bitterfeld-Wolfen fort. „Die Trautermine zu den ,Schnapszahl-Daten’ sind generell immer nachgefragter als andere Termine“, schildert Stadtsprecher Detmar Oppenkowski. Kein Wunder also, dass in diesem Jahr der 22. 2. 2022 längst ausgebucht ist. Für den 2. 2. 2022 sei die Nachfrage etwas geringer. Theoretisch gebe es im Februar sogar einen dritten Termin mit vielen Zweien und Nullen: den 20. 02. 2022. „Doch der fällt auf einen Sonntag. Da gibt es keine Trauungen.“
Wegen der Corona-Regeln müssen Hochzeitsgesellschaften aber mit Einschränkungen leben. Mehr als zehn Gäste sind nicht zugelassen. Mund-Nasen-Schutz ist zu tragen, darf aber während der Trauzeremonie abgelegt werden. Aktuell gelten die 3G-Auflagen samt Anwesenheitsliste.
Schrecken deshalb Paare vor dem Hochzeits-Akt zurück? Offenbar ja. In Bitterfeld-Wolfen gab es 2021 etwa 20 Prozent weniger Eheschließungen im Vergleich zu den Vorjahren. „Viele geplante Trauungen wurden bereits in dieses Jahr verschoben“, sagt Oppenkowski. Doch dass vor allem junge Leute auf dem Standesamt auftauchen, ist eine Mär. „Es heiraten natürlich auch Ältere, wobei hier meist nicht so eine große Feier organisiert ist“, erklärt der Sprecher. Insgesamt gebe es aber eine gute Durchmischung aller Altersgruppen.
Raguhn-Jeßnitz
Auch beim Raguhn-Jeßnitzer Standesamt sind die „Schnapszahl“-Termine in diesem Jahr begehrt. Sowohl am 2. 2. als auch am 22. 2. sind bereits zwei Hochzeiten angemeldet. Damit sind die Kapazitäten des hiesigen Standesamts für diese Tage ausgeschöpft. Das teilt die Stadtverwaltung auf MZ-Anfrage mit.