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Wohnen im Kaufhaus Wohnen im Kaufhaus: Jetzt fallen endlich die Hüllen am Blocker

Von Katharina Thormann 01.06.2019, 08:56
Marcel Hätsch ist derzeit in einem der drei Wohnungen mit Tapezieren beschäftigt.
Marcel Hätsch ist derzeit in einem der drei Wohnungen mit Tapezieren beschäftigt. Engelbert Pülicher

Bernburg - So langsam fallen die Hüllen rings um das ehemalige Kaufhaus Blocker in Bernburg und die Passanten, die an der Wilhelmstraße vorbeikommen, können schon erahnen, wie viel sich im Inneren in den vergangenen anderthalb Jahren getan hat. Denn wer durch die Fensterscheiben im Erdgeschoss schaut, wird nur noch wenig vom einstigen Kaufhaus wiedererkennen.

„Das ist Absicht“, sagt Bauleiter Dominik Sommer. Schließlich sind nicht nur neue Tapeten an die Wände gekommen, sondern es sind zwei gänzlich neue Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss entstanden. Im Letzteren wird bereits eine Steuerberater- und Anwaltskanzlei betrieben.

Und auch die unteren Räumlichkeiten werden mit der Fertigstellung vermietet sein. Dort wird ein Dienstleister einziehen, nähere Details wollte Sommer dazu noch nicht nennen.

Das Herzstück des historischen Gebäudes ist allerdings noch etwas weiter oben zu finden. Denn dort entstehen derzeit über zwei Etagen drei hochmoderne Dreiraumwohnungen und zwar für Platzliebende.

Schließlich hat allein schon die kleinste eine Quadratmeterzahl von 99, die größte wird 148 Quadratmeter groß sein. Was alle drei gemeinsam haben, sind die Terrassen, von denen man über die Dächer Bernburgs schauen kann. Unter anderem auf das Rathaus, aber auch in Richtung Saale.

Die Sanierung ist allerdings auch für Sommer eine echte Herausforderung gewesen. Denn: „Hier gibt es keine Wand mit rechtem Winkel“, sagt der Bauleiter. Zwar habe das einen ganz besonderen Charme, da jede Wohnung komplett anders geschnitten ist, dafür musste Sommer aber unzählige Nächte über die perfekte Raumaufteilung grübeln.

Derzeit setzen die Handwerker die Pläne um. „Ich hab versucht, auch kleine Details mit einzuplanen“, sagt der erfahrene Bauleiter, der auch schon andere Immobilien unter anderem an der Wilhelmstraße saniert hat.

Die neuen Mieter in der Hausnummer 8 dürfen sich nun zum Beispiel über teilüberdachte Terrassen mit Deckenflutern und sogar Wasseranschlüssen freuen, von denen aus sie direkt ihre Blumen bewässern können.

Highlight in der größten der drei Wohnungen ist unterdessen das Türmchenzimmer, das aus dem Wohnbereich in die Straße hineinragt. Voraussichtlich im Herbst können die Umzugswagen für die neuen Mieter vorfahren.

Die Kaltmiete wird sich zwischen acht und neun Euro bewegen. Darin inbegriffen ist zwar kein Fahrstuhl, wie etwa in den sanierten Wohnungen am Saalplatz. Dafür können Wasserkästen und schwere Koffer mit einem Lastenaufzug zu den Wohnungen transportiert werden.

Dass die Sanierung nun am Ende doch um einige Monate länger gedauert hat, hängt laut Sommer vor allem mit der Bausubstanz des Hauses zusammen: „Wir mussten sehr viele Stahlträger austauschen, weil sie völlig verrostet waren.“ Außerdem musste auch in Sachen Brandschutz einiges nachgerüstet werden. 

Während die Inneneinrichter unter anderem die ersten Fliesen an die Wände bringen, gehen auch die Restarbeiten an der Fassade weiter.

Dann kann auch das Gerüst nach monatelanger Bauzeit abmontiert werden und die Wilhelmstraße ist um ein weiteres saniertes Gebäude reicher. Denn in den Vorjahren sind unter anderem auch in den Nachbarhäusern mit den Hausnummern 10 und 12 moderne Wohnungen entstanden.

Nun schließt sich die nächste Lücke. Und das dürfte nicht das Ende sein. Denn die Stadt Bernburg plant noch in diesem Jahr einen Abriss des Anbaus an der Wilhelmstraße, um auch das Gebäude für eine Sanierung attraktiv zu machen.

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Weitere Informationen zu den Wohneinheiten gibt es bei Dominik Sommer unter folgender Nummer: 0173/8145889 (mz)

Die Fassade vom ehemaligen Blocker ist fast fertiggestellt.
Die Fassade vom ehemaligen Blocker ist fast fertiggestellt.