Endlich genug Platz für die Ergotherapie „Wir wollten unbedingt zentral bleiben“
Christine Luckau und Sylvana Wilk haben mit ihrem Team in Bernburg ein neues Domizil gefunden.

Bernburg - Der Bedarf der Patienten an Ergotherapie ist auch während der Pandemie groß. „Nur während der ersten Welle waren alle verunsichert, weil die Angst vor einer Ansteckung umging. Wir hatten damals sicherheitshalber Risikopatienten ihre Termine abgesagt“, berichtet Sylvana Wilk. Die 42-jährige Könneranerin ist froh, dass sie ihrer Arbeit in der Praxis, die sie seit fast neun Jahren gemeinsam mit Christine Luckau in Bernburg führt, inzwischen wieder mit den üblichen Abstands- und Hygieneregeln uneingeschränkt nachgehen kann.
„Wer vom Arzt Ergotherapie verordnet bekommt, kann kommen“
„Wer vom Arzt Ergotherapie verordnet bekommt, kann kommen“, sagt sie. Die Nachfrage sei sogar so groß, dass sich das Team stetig erweitert hat, auch mitten in der Pandemie. Im Sommer konnte mit Julia Reinhold eine weitere junge Frau eingestellt werden, die sich zuvor als Praktikantin bewährt hatte. Mittlerweile sind fünf Mitarbeiterinnen beschäftigt, angefangen hatten die beiden Chefinnen im Juni 2012 allein.
Zuvor arbeiteten Silvana Wilk und Christine Luckau schon zusammen als Angestellte in einer Ergotherapie, ehe sie den Entschluss fassten, sich selbstständig zu machen. Bereut haben es die zweifachen Mütter bis heute nicht. „Wir verstehen uns von Anfang an gut, es gibt keine Zankerei“, sagt Sylvana Wilk.
Wie sie hatte auch ihre 37-jährige Praxispartnerin erst einen anderen Berufsweg eingeschlagen. In Gera geboren und in Bernburg aufgewachsen, lernte Christine Luckau Krankenschwester und wurde dann während der Ausbildung schwanger. Die Aussicht auf Schichtdienste mit einem Kleinkind veranlasste sie, ab 2006 eine Ausbildung zur Ergotherapeutin aufzunehmen. „Total langweilig“, bilanzierte Sylvana Wilk ihre Lehre zur Kauffrau für Bürokommunikation und wechselte deshalb ebenfalls den Beruf.
Seit Jahren ein neues Domizil gesucht
Der Schritt in die Selbstständigkeit begann zu zweit in einer Praxis an der Friedensallee. Nach einem knappen Jahr stellten die Frauen eine erste Mitarbeiterin ein. Weil weitere folgten, wurden die Räumlichkeiten bald zu eng. „Wenn drei Kolleginnen in der Praxis gearbeitet haben, mussten die anderen Hausbesuche absolvieren“, sagt Sylvana Wilk.
Seit Jahren suchten sie deshalb ein neues Domizil, wurden schließlich ganz in der Nähe fündig - in ehemaligen Räumen der Salzlandsparkasse. Im März erfolgte der Umzug. Auf 340 Quadratmetern stehen nun sieben Behandlungsräume zur Verfügung. „Und wir haben endlich ein eigenes Büro“, jubelt Christine Luckau. Die Adresse lautet zwar weiterhin Friedensallee, doch der Eingang ist an der Mozartstraße. „Wir wollten unbedingt zentral bleiben“, sagt Sylvana Wilk. Ein Fahrstuhl bringt die Patienten hinauf in den dritten Stock.
Die beiden Praxisinhaberinnen, die auch Entspannungstherapeuten sind sowie Kopfschmerz- und Migränetherapie anbieten, können sich vorstellen, das Team noch zu vergrößern - wenn sich die nächste Praktikantin ähnlich geschickt anstellt wie ihre Vorgängerin. (mz/tad)