Stolperfallen in Fußgängerzone Wie gefährlich sind die Fugen am Karlsplatz in Bernburg?
Linksfraktion im Stadtrat fordert Stadtverwaltung zum Handeln auf. Dabei geht es auch um die sogenannte Barrierefreiheit.

Bernburg/MZ/kt - Es ist ein Problem, mit dem wohl jede Frau auf Hackenschuhen zu kämpfen hatte, wenn sie über Bernburgs Boulevard spaziert ist: Immer wieder bleiben die Absätze in den Fugen der Pflastersteine hängen. Doch nicht nur deshalb hat die Linksfraktion im Bernburger Stadtrat bei der jüngsten Sitzung des Gremiums die Barrierefreiheit in der Fußgängerzone des oberen Karlsplatzes gefordert. Denn auch die Menschen mit Handicap sind von dem unebenen Boden betroffen.
Aus diesem Grund soll die Bernburger Stadtverwaltung prüfen, inwieweit man die Tiefe der Fugen an der Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage verringern kann.
Denn: „Die Anwendung von Hilfsmitteln wie Rollatoren oder Rollstühlen gestaltet sich auf dem holprigen Belag äußerst schwierig. Das Befahren mit Kinderwagen ist nicht weniger problematisch“, heißt es in der Begründung des Antrags, den die Mehrheit der Stadträte unterstützte.
Gerd Klinz (FDP) hatte dazu seine ganz eigene Meinung und nannte den Antrag eine „Beschäftigungstherapie“ für die Verwaltung, weil bereits in der Vergangenheit mehrfach darüber diskutiert wurde. Mit Asphalt könne man das nicht „zuschmieren“.
Er schlug aber als Kompromiss vor, das Thema im Bauausschuss diskutieren zu lassen. Christine Pfeiffer (parteilos) macht unterdessen noch einmal die Notwendigkeit deutlich: „Bernburg verfügt über einen Behindertenbeirat, mit dem wir einen Rundgang gemacht haben. Fast der ganze Boulevard ist für die Behinderten eine Hürde.“ Vor allem die Fugen der Natursteine am Ein- und Ausgang der Tiefgarage seien ausgewaschen.
„Wir brauchen deshalb eine nachhaltige Lösung“, forderte sie. Doch Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) machte in der Debatte auch eins klar: „Wir können nicht den kompletten Karlsplatz wieder aufreißen.“ Denn das sei nicht Teil der Vorlage, mit der sich nun die Bernburger Stadtverwaltung zu befassen hat.