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Wer spendet Instrumente? Wer spendet Instrumente?: Musiklehrer Ronny Strübing ruft zu besonderer Aktion auf

Von Susanne Schlaikier 30.12.2018, 13:00
Ronny Strübing will selbst zwei Instrumente spenden.
Ronny Strübing will selbst zwei Instrumente spenden. Conny Schreiber

Bernburg - Die Gitarre braucht er nicht mehr. Auch das Keyboard steht nur noch herum. Ronny Strübing tut es in der Seele weh, dass die Instrumente nicht mehr bespielt werden. Der Musik- und Sportlehrer am Gymnasium Carolinum möchte sie daher der Schule schenken. Und der 42-jährige gebürtige Zeitzer möchte auch andere dazu motivieren, Instrumente zu spenden, die nur in irgendeiner Ecke herumstehen und schon lange nicht mehr genutzt werden. „Bei uns werden sie dann wieder von vielen Kinderhänden benutzt und glücklich bis zu ihrem Lebensende ihre Bestimmung erfüllen können“, so Strübing.

Sohn eines Opernsängers

Er selbst ist in einer musikalischen Familie aufgewachsen. Der Sohn eines Opernsängers hat schon frühzeitig die Opern-Partien seines Vaters mitgesungen. Mit sechs Jahren hat er angefangen, Klavier zu lernen, später kam Gitarre dazu. Nach seinem Studium an der Hochschule für Musik und Theater sowie Sporthochschule in Leipzig hat er schließlich sein Referendariat am Carolinum absolviert und ist nach einer Zwischenstation in Halberstadt wieder an die Schule in seiner „Wahl-Heimat“ zurückgekehrt.

Im Laufe der Jahrzehnte seien bei ihm so viele Instrumente zusammengekommen, dass er längst nicht mehr alle benötigt, sagt Ronny Strübing. Zumindest zwei davon möchte er nun der Schule überlassen. Auf die Idee mit der Spende ist er durch eine Kollegin aus Quedlinburg gekommen. Bei einer Fortbildung habe sie von einer ähnlichen Aktion an ihrem Gymnasium erzählt, so Strübing. Die Resonanz in Quedlinburg sei nach dem Bericht der Kollegin überwältigend gewesen: 40 gebrauchte Gitarren seien nach einem Aufruf zusammengekommen. Ronny Strübing würde sich vor allem über Gitarren und Keyboards, aber auch über Glockenspiele, Trommeln, Pauken, Geigen und Flöten freuen. Die Instrumente wollen er und seine Kollegen für den elementaren Instrumentalunterricht nutzen und die Kinder für die Musik begeistern. „Wir wollen aber keine Konkurrenz zur Musikschule sein“, betont Strübing. Die Instrumente sollen lediglich Teil des normalen Musikunterrichts sein. „Sie würden uns Lehrer bei der Arbeit unterstützen.“ Und vielleicht entdeckt der eine oder andere Schüler dann ja tatsächlich seine Leidenschaft fürs Musizieren.

Musikalisches Gymnasium

Schon jetzt wird am Gymnasium viel Wert auf die musikalische Erziehung gelegt. Während es bereits in der Vergangenheit das „Klingende Klassenzimmer“ für die Fünfklässler gab, in dem auf Percussion-Instrumenten gespielt wurde, gibt es seit diesem Schuljahr eine „Bläserklasse“, in der die Kinder zusätzlich zur regulären Musikstunde Posaune, Querflöte, Saxofon, Klarinette und Trompete lernen.

››Wer dem Gymnasium ein gebrauchtes Instrument spenden möchte, kann sich gern bei Ronny Strübing per E-Mail melden: [email protected]

(mz)