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Stockcar-Rennen Stockcar-Rennen: Für Angelina Käding wird ein Traum wahr

Von Tobias Schlegel 21.08.2017, 07:11
Hoch her geht es auf der Rennstrecke. Bei so vielen Autos und wenig Platz sind Kollisionen vorprogrammiert.
Hoch her geht es auf der Rennstrecke. Bei so vielen Autos und wenig Platz sind Kollisionen vorprogrammiert. Engelbert Pülicher

Bernburg - Wenige Runden sind gefahren, da muss Angelina Käding das Rennen bereits aufgeben. „Ich wollte zu viel und bin die Kurve zu schnell angegangen“, sagt die 18-Jährige aus Gerbitz.

Die Folge: mit ihrem Stockcar steckt sie im Graben fest. Der erste von vier Läufen des Frauen-Wettbewerbs der diesjährigen Funcross-Auflage ist für Angelina Käding damit vorzeitig beendet.

Stockcar: In zehn Minuten möglichst viele Runden schaffen

Ihre Chancen auf eine vordere Platzierung sind quasi dahin. Denn wer in den vier Läufen, die jeweils eine Länge von zehn Minuten haben, die meisten Umläufe absolviert, ist der Sieger.

„Zu gewinnen ist mir nicht so wichtig, dabei sein ist alles“, sagt die Stockcar-Fahrerin, die für das Team „Feldschmiede Ilberstedt“ ins Lenkrad greift.

Für sie ist das Rennen etwas ganz besonderes gewesen, denn es war ihr erster Einsatz bei einem Stockcar-Rennen überhaupt. „Ich war sehr aufgeregt“, berichtet sie.

Dabei erwischte Angelina Käding einen super Start ins Rennen, überholte ein paar Mitkonkurrenten und besaß den wohl besten Speed im Feld.

„Das Auto war perfekt. Nur einmal hab ich vor Aufregung den Gang nicht gefunden und bin fast stehengeblieben. Aber es hat sich so geil angefühlt zu fahren. Wenn man die Chance hat, an so einem Rennen teilzunehmen, sollte man das machen“, berichtet die junge Frau freudestrahlend.

Stockcar: Angelina Käding war sonst immer nur Zuschauer

Für sie ist mit der Teilnahme am Funcross ein Traum wahr geworden. Die letzten Jahre war sie immer als Zuschauerin dabei. In Kontakt mit der „Feldschmiede Ilberstedt“ kam sie durch den Bruder ihres Freundes.

Schließlich bekam sie letztes Jahr ein eigenes Stockcar-Auto, das in pinker Farbe und mit einem Einhorn besonders auffällt. „Ich konnte es gestalten, wie ich wollte, also habe ich es als Einhorn dekoriert“, meint Angelina Käding lachend.

Sie ist aber bei weitem nicht die einzige Frau, die sich mit einem Stockcar auf die etwa 300 Meter lange Piste im Bernburger Gewerbegebiet West wagt.

Stockcar: Das ist keine Männerdomäne mehr

Auch Nicole Puschmann beweist, dass Stockcar keine Männerdomäne ist. Die 37-jährige Heidebergerin geht für das Team „Dark Angels“ an den Start. „Wir sind nun schon das fünfte Mal hier dabei. Die Veranstaltung ist wirklich super“, sagt die Rennfahrerin.

Denn es steht der Spaß im Vordergrund, und jeder freut sich auch für den anderen. „Diese gute Stimmung ist wirklich schön“ so Puschmann, deren Teamkollegen in ganz Deutschland beheimatet sind.

„Unsere Teamchefin hat Familie in Bernburg, so sind wir auf den Funcross aufmerksam geworden. Und so kommt das Team einmal im Jahr hier zusammen“, plaudert die Frau aus Baden-Württemberg, die in einem als Teufel dekorierten Fahrzeug unterwegs ist.

Stockcar: Nicht nur schön grün, sondern auch schnell

Schrill ist sicher auch dieses Team: die „Schrek-Schrauber“ aus Eickendorf. In Anlehnung an den Trickfilm-Oger sind die Autos grün lackiert und vorn grüßt eine Mini-Figur von Shrek.

Doch die Autos dieses Teams sehen nicht nur gut aus, sie sind auch schnell, wie Marc Wehage in seinem ersten Rennen der B-Klasse unter Beweis stellt. „Wir sind vorn dabei“, freut sich der Eickendorfer, der seit vier Jahren Stockcar-Fahrer ist und vor zwei Jahren bereits einmal den Gesamtsieg davontragen konnte.

Seit acht Jahren sind die „Shrek-Schrauber“ nun in Bernburg am Start und haben sogar eine kleine Fangemeinschaft mitgebracht, die das Team am Streckenrand anfeuert.

Generell kann sich die Stimmung auf der Anlage sehen lassen, schließlich bekommen die Zuschauer auch einiges geboten: Waghalsige Überholmanöver, Überschläge, Karambolagen - für ausreichend Action ist gesorgt.

Zudem sind die Streckenbedingungen nach dem Regen am Freitagabend perfekt. „Und der Regen hält uns den Staub vom Platz“, erklärt Funcross-Organisator Christian Büttner.

Er berichtet von 89 Autos, die in diesem Jahr am Start sind. „Das ist eine unglaubliche Zahl. Wir haben 17 Teilnehmer mehr als im vergangenen Jahr“, so der Rennchef.

An einem Lauf hätten sogar 24 Autos teilgenommen - ebenfalls ein neuer Bestwert. „Unser Event wächst von Jahr zu Jahr“, freut sich Büttner über die steigende Resonanz. (mz)

Nicht nur Rennaction wird geboten. So können die Zuschauer auch mal einen richtigen Panzer begutachten.
Nicht nur Rennaction wird geboten. So können die Zuschauer auch mal einen richtigen Panzer begutachten.
Engelbert Pülicher
Frauenpower beim Funcross: Juliane Büttner aus Bernburg ist zum neunten Mal schon dabei.
Frauenpower beim Funcross: Juliane Büttner aus Bernburg ist zum neunten Mal schon dabei.
Pülicher