Hochzeiten Statistik der Standesämter im Altkreis Bernburg: 249 Paare haben sich 2018 trauen lassen

Bernburg - Wenn es ums Heiraten geht, scheinen die Menschen in Saale-Wipper sogenannte Schnapszahl-Daten besonders zu mögen. Zumindest legen das die Zahlen aus dem vergangenen Jahr nahe: Allein neun Eheschließungen fanden am 18.08.2018 statt.
„Wir waren an diesem Tag zu dritt und mussten uns aufteilen, weil die Trauungen zum Teil zeitgleich stattfanden“, erzählt Standesbeamtin Gabriele Große. Geheiratet werden kann in der Verbandsgemeinde im Güstener und Alsleber Rathaus, auf dem Schloss Plötzkau und im Hotel „Wippertal“ in Ilberstedt.
Mit 51 Hochzeiten waren es am Jahresende genauso viele wie im Jahr zuvor. Im gesamten Altkreis traten Paare insgesamt 249 Mal vor den Traualtar und damit etwas weniger häufig als 2017 (281 Mal).
147 Paare haben 2018 in Bernburg geheiratet
In Bernburg gaben sich 147 Paare das Ja-Wort, wobei lediglich eine einzige Hochzeit im Schloss stattfand. In diesem Jahr wird es aufgrund der Bauarbeiten gar keine Hochzeit geben. Alle anderen Paare wurden im Rathaus von einer der drei Standesbeamtinnen getraut. Möglich ist es in Bernburg außerdem, auf dem Fahrgastschiff „MS Saalefee“ zu heiraten.
Der 18.08.2018 war dabei nicht ganz so beliebt wie in Saale-Wipper: Vier Hochzeiten fanden an diesem Tag statt. Dennoch war der August mit 24 Eheschließungen der beliebteste Monat zum Heiraten, gefolgt vom September (21), erzählt Standesbeamtin Jeannine Hahn-Uhl.
Bemerkenswert findet sie auch, dass im Dezember immerhin noch zwölf Paare den Bund fürs Leben schließen wollten, davon drei am 28. Dezember - dem letztmöglichen Termin in Bernburg in 2018. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr dabei die „Winter-Hochzeit“ am 14. Dezember, weil sie ihrer Meinung nach äußerst harmonisch verlaufen sei.
Neun gleichgeschlechtliche Paare haben 2018 geheiratet
Von den 147 Paaren, die sich 2018 das Ja-Wort gaben, waren neun gleichgeschlechtlich, davon fünf männlich. Seitdem das Gesetz im Oktober 2017 verabschiedet wurde, werde es gut angenommen, schätzt Hahn-Uhl ein. „So viele eingetragene Partnerschaften hatten wir vorher nicht“, sagt sie.
Gleich zweimal versuchten es Paare im vergangenen Jahr in Bernburg ein zweites Mal miteinander. Und das auch noch am selben Tag: Am 26. Oktober. Kurioserweise hatten diese Paare auch im selben Jahr das erste Mal den Bund der Ehe geschlossen, wenn auch damals nicht am gleichen Tag.
Die jüngste Braut des Jahres 2018 war 18 Jahre alt
Die jüngste Braut, die im vergangenen Jahr vor den Traualtar trat, war 18 Jahre und vier Monate alt. Und sie muss sich ihrer Sache sehr sicher gewesen sein, denn schon vor ihrem 18. Geburtstag hatte sie sich nach dem Prozedere erkundigt. Bei der Wahl des Namens entscheiden sich laut Hahn-Uhl neun von zehn Paaren für einen gemeinsamen Familiennamen und von denen wiederum die überwiegende Mehrheit für den Namen des Mannes.
Während die meisten Familie und Freunde bei der Zeremonie dabei haben möchten, gibt es auch Paare, die diesen Moment ausschließlich für sich haben wollen. Und es zieht auch immer wieder ehemalige Bernburger zum Heiraten an ihren Geburtsort zurück.
Brautpaar kamen aus Hamburg, Niedersachsen und Sachsen
Im vergangenen Jahr etwa kamen Paare aus Hamburg, Niedersachsen oder Sachsen, weil zumindest einer der beiden Partner hier noch familiäre Bindungen hat. Und im Gegensatz zu einer Großstadt könne Bernburg mit seinem persönlichen Ambiente punkten, meint Hahn-Uhl. Nach den Erfahrungen der Bernburger Standesbeamtin würden die Wunsch-Termine dabei immer weiter im Voraus reserviert. Dabei spiele vor allem die Örtlichkeit eine Rolle, in der gefeiert werden soll.
Wobei der gestrige Valentinstag kein besonders beliebtes Datum zum Heiraten ist. Weder dieses noch vergangenes Jahr wollte an diesem Tag jemand in Bernburg heiraten. „Vielleicht wird der Tag eher für Heiratsanträge genutzt“, meint Jeannine Hahn-Uhl. Dahingegen ist der 19.09.2019 in Bernburg im Prinzip schon ausgebucht. „Wir sind voll“, sagt Hahn-Uhl. Wobei es sich dabei bisher lediglich um sechs Reservierungen handelt.
Die richtige Anmeldung ist erst ein halbes Jahr vor dem Termin möglich. Anders sieht es in Nienburg aus: Noch ist an diesem Tag alles frei, wie Standesbeamtin Margit Bosannek sagt. Schon der 18.08.2018 war bei den Nienburgern nicht gefragt. Keine einzige Trauung fand an diesem Tag, immerhin ein Samstag, statt.
In Nienburg haben 2018 insgesamt 27 Paare geheiratet
„Generell war der August nicht besonders beliebt“, so Bosannek. Insgesamt haben 27 Paare im vergangenen Jahr geheiratet, darunter kein gleichgeschlechtliches. Lediglich ein Paar habe seine Lebenspartnerschaft umwandeln lassen. Auch in der Verbandsgemeinde Saale-Wipper wollte kein gleichgeschlechtliches Paar heiraten. In Könnern waren dagegen von den 24 Paaren, die sich 2018 getraut haben, zwei gleichgeschlechtlich.
Immerhin vier Paare haben sich nach Auskunft von Standesbeamtin Angela Fabisch in der Einheitsgemeinde am 18.08.2018 getraut - für das nächste Schnapszahl-Datum am 19.09.2019 liegen indes weder in Könnern noch in Nienburg Reservierungen vor. (mz)