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Talente des Sports Sportpolitik in Bernburg: Einen langen Atem haben

Von Carsten Roloff 18.08.2017, 11:40
Der zehnjährige Leichtathlet Tom Hanke aus Bernburg klatscht sich unter den Augen von Landessportbund-Präsident Andreas Silbersack (MItte) mit Sportminister Holger Stahlknecht ab.
Der zehnjährige Leichtathlet Tom Hanke aus Bernburg klatscht sich unter den Augen von Landessportbund-Präsident Andreas Silbersack (MItte) mit Sportminister Holger Stahlknecht ab. Conny Schreiber

Bernburg - Es war der bisher größte Moment in ihrer noch kurzen sportlichen Laufbahn.

30 Kinder im Alter zwischen neun und zehn Jahren sind am Donnerstagnachmittag in Bernburg von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ausgezeichnet worden und werden künftig in Talentgruppen trainieren, 18 von ihnen in der Saalestadt beim PSV und beim Ruderclub.

Talente des Sports: Test der Landeskampagne bestanden

Carlos Cuber, Linus Fahland, Tom Hanke, Leoni-Selina Härttrich, Josefin Pursch, Darius-Lucas Refert, Shiloh Novéle Reinhold, Paulus Max Schneider und Julia Witt haben beim im November vergangenen Jahres in Dessau durchgeführten Emotikon-Test ihr Talent für die Leichtathletik unter Beweis gestellt.

Sydney-Joleen Bösel, Hannah Marie Dietrich, Noah Fütterer, Lea Sophie Höhndorf, Johanna Huster, Lennert Makowski, Jamie Meißner, Alea Rausch und Phoebe Rose Marie Schmelzer sind für den Rudersport besonders geeignet.

Der Emotikon-Test (Erfassung der Motorischen Leistungsfähigkeit im Schuljahrgang 3 Im Kontext der Talentfindung und Talentförderung im Land Sachsen-Anhalt) ist ein wesentlicher Bestandteil der Landeskampagne „Ein starkes Team für Sachsen-Anhalt“.

Talente des Sports: 16.000 Kinder haben in vier Jahren teilgenommen

Die Landesregierung hat in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund diese Initiative vor vier Jahren ins Leben gerufen. 16.000 Kinder aus ganz Sachsen-Anhalt haben bisher daran teilgenommen, wobei die Zahl von Jahr zu Jahr stieg.

„Talente fallen nicht vom Himmel. Wir müssen schon an die kommenden Olympischen Spiele denken und frühzeitig anfangen, Vorleistungen zu erbringen, um bessere Ergebnisse als bei den vergangenen sportlichen Großereignissen zu erreichen. Dazu brauchen wir einen langen Atem“, erklärte der Ministerpräsident, der im gleichen Atemzug auf einen wichtigen Aspekt hinwies.

Talente des Sports: Kinder sollten auch an Schulen gesichtet werden

„Es ist enorm wichtig, die Kinder zu motivieren aber wie zu DDR-Zeiten auch in den Schulen zu sichten.“ Diese Möglichkeit bietet der Emotikon-Test, bei dem die Landestrainer vieler Sportarten persönlich anwesend waren, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Haseloff betonte außerdem, dass dieses Konzept langfristig angelegt sei. Im Haushaltsplan des Landes sind die Ausgaben fest verankert.

Für das Jahr 2017 stehen für die Kampagne „Ein starkes Team für Sachsen-Anhalt“ 50.000, für 2018 und 2019 sogar 80.000 Euro zur Verfügung.

„Wir wollen dieses Projekt, das wir begonnen haben, auch in den folgenden Jahren fortsetzen. Alles andere macht keinen Sinn“, so der Ministerpräsident.

Talente des Sports: In 15 Jahren die Früchte ernten

Die Unterstützung durch die Politik ist zwingend erforderlich, um in vielleicht 15 Jahren die Früchte in Form von Medaillen bei internationalen Großereignissen zu ernten.

„Ich freue mich über den engen Schulterschluss zwischen der Landesregierung von Sachsen-Anhalt und dem organisierten Sport. Wir haben etwas in Bewegung gebracht und durch den Test auch den Weg in die Grundschulen gefunden.

Ziel ist es, 450 Kinder pro Jahr in die Eliteschulen des Sports zu bringen, wobei wir uns in Sachsen-Anhalt auf die Kernsportarten Kanu, Leichtathletik, Rudern und Schwimmen konzentrieren“, erklärte der Präsident des Landesportbundes, Andreas Silbersack.

Talente des Sports: Topathleten sind rar gesät

Topathleten wie die Magdeburgerin Franziska Hentke oder Rico Freimuth aus Halle sind momentan zwischen Arendsee und Zeitz rar gesät.

Dabei hat die Landesregierung laut Sportminister Holger Stahlknecht (CDU) in den vergangenen fünf Jahren insgesamt über 100 Millionen Euro in den Sport gesteckt.

„Wir wollen Sachsen-Anhalt zu einem Sportland ausbauen, müssen dabei aber auch Geduld aufbringen. Die Strategie ist langfristig angelegt und geht über unsere Amtszeit hinaus“, so der Minister für Inneres und Sport, der noch einen kleinen Blick in die Zukunft wagte.

„Vielleicht haben wir heute hier in Bernburg einen der Weltmeister oder Olympiasieger von morgen entdeckt.“ Die 30 geehrten Kinder werden alles daran setzen, sich ihren und Holger Stahlknechts Traum zu erfüllen. (mz)