Seehund kam einst von Hagenbecks aus Hamburg
BERNBURG/MZ. - In diesem Jahr feiert der Bernburger Tiergarten nun seinen 100. Geburtstag. Eine Ausstellung im Museum Schloss Bernburg widmet sich diesem Jubiläum. Am Sonntag wird die Exposition um 11 Uhr durch Museumsleiter Roland Wiermann und Tiergartenleiter Andreas Filz eröffnet. "Wir haben versucht, die Geschichte des Tiergartens nachzuzeichnen", erklärt Museumsleiter Wiermann.
Geschichte, aber vor allem Geschichten werden erzählt. Beispielsweise die des Seehundes, der am 19. Dezember 1936 aus dem Hamburger Tierpark Hagenbeck geliefert wurde. Das Originaltier sitzt nun als Präparat in einer dem Original nachempfundenen Frachtkiste. Der ausgestopfte Seehund gehörte wie auch die zahlreichen anderen Präparate der Naturkundlichen Sammlung an, die bis Anfang der 90er Jahre im Victor-Amadeus-Bau ausgestellt war. Zu dieser gehören auch die zwei Magellanpinguine, die 1939 in den Besitz des Bernburger Tiergartens übergingen. Sie haben dort aber wegen schlechter Haltungsbedingungen und "knappen Fisch im Krieg", wie Filz erzählt, nicht lange überlebt. Die beiden Magellanpinguine kamen ursprünglich von der Tierhandlung L. Ruhe aus Hannover. Ein Haufen alter Wackersteine erzählt wiederum die Geschichte der Aktion "Koko braucht ein neues Haus" und warum das Affenhaus nie aus den gesammelten Steinen gebaut worden ist.
Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit immer wiederkehrendem Hochwasser. Fotos aus den Frühjahren 1994 und 2003 verdeutlichen, in welchem Ausmaß der Tiergarten davon regelmäßig betroffen ist. Sie zeigen Notquartiere und Rettungsmaßnahmen. Nicht fehlen dürfen alte Pläne, Dokumente, Tauschpapier, Schriftverkehr, Schilder, Preistafeln etc.
Heute zählt der Tiergarten über 1 000 Tiere in 135 Wild- und Haustierrassen. Übrigens, auch ein Originalnachbau der ersten Voliere ist zu sehen.
Die Ausstellung "100 Jahre Tiergarten" öffnet am Sonntag 11 Uhr. Die Schau ist bis zum 28. Juni im Schloss-Museum zu sehen.