Schweinegrippe Schweinegrippe: Gründliches Händewaschen ist die wichtigste Vorsorge
Halle/MZ. - Die Schweinegrippe wird von einem neuartigen Virus ausgelöst, das ein veränderter Abkömmling eines Schweinevirus ist. Hierbei handelt es sich um Influenza-A-Viren des Subtyps H1N1.
Während die klassischen Schweineviren beim Menschen kaum zu einer Erkrankung führen, trat im April 2009 ein neuer H1N1-Subtyp auf, der in Mexiko zahlreiche Menschen infizierte.
Der Schweinegrippe-Erreger ist so gefährlich, weil er sich durch genetische Mutationen ständig verändert. Da beim Schwein außer dem Schweinegrippe-Virus auch Erreger der Vogelgrippe und der Grippe beim Menschen auftreten, besteht bei ihm eine besonders große Gefahr, dass sich neue Varianten bilden. Das Virus ist genetisch einmalig. In ihm sind zwei Stämme der Schweinegrippe und je ein Stamm von Vogelgrippe und der menschlichen Grippe kombiniert.
Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Es hat bereits weltweite Verbreitung erlangt, so dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Schweinegrippe als Pandemie einstuft. Es wird immer schwieriger, aktuelle Zahlen zur Schweinegrippe zu erlangen. Die USA hat die Zählung eingestellt und veröffentlicht nur noch Krankenhaus-Fälle und Todeszahlen.
Während die Zahl der Infizierten inzwischen nicht mehr seriös angegeben werden kann, scheint zumindest bei den gemeldeten Todesfällen noch Verlass auf die Zahlen zu sein. Diese werden aktuell mit 1 551 Fällen notiert. Das European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) gibt für Europa offiziell 30 310 Infizierte und 42 Todesfälle an. Deutschland meldete 8 619 Infizierte - die meisten in Nordrhein-Westfalen - und keine Toten(Stand 6. August 2009).
Einige existierende Grippemedikamente sind gegen das Virus wirksam. Die Entwicklung einer Grippeschutzimpfung wird mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat Empfehlungen zum Verhalten im Verdachts- und Krankheitsfall der neuen Grippe herausgegeben:
Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch durch kleinste Tröpfchen, in denen die Viren beim Niesen, Husten direkt übertragen werden. Indirekte Übertragung ist möglich, wenn virenhaltige Tröpfchen über Oberflächen wie Türklinken auf die Hände und von dort in den Mund oder Nase aufgenommen werden. Ein täglich mehrmaliges und gründliches Händewaschen ist eine grundlegende Verhaltensregel.
Wenn die Sorge besteht, an der neuen Grippe erkrankt zu sein, sollte ein telefonischer Termin mit dem Hausarzt vereinbart werden, um eine Ansteckung anderer im Wartezimmer zu vermeiden. Die Inkubationszeit beträgt ein bis vier Tage.