Salzlandkreis Salzlandkreis: Rathaus in Nienburg bekommt einen Lift
nienburg/MZ. - 320 000 Euro will sich die Stadt Nienburg den barrierefreien Zugang zum Rathaus kosten lassen. Der Aushub für das Fundament eines Lifts soll Mitte der Woche beginnen, sagte am Montag Eckhard Schudy, Bauleiter von Hoch-Tief-Bau Gräfenhainichen GmbH, die früher unter Fränkel-Bau Alsleben bekannt war.
An der Rückfront des Rathauses an der Johannistraße sind derweil schon schwere Geräte zu sehen. Die waren für die wichtigen Vorarbeiten da, denn es mussten Stahlträger als Befestigung in den Boden gerammt werden. Am Mittwoch oder Donnerstag wird dann mit dem Aushub begonnen, damit die Bodenplatte gemacht werden kann.
Bis Mitte Januar, so Schudy, soll der Rohbau stehen. Dann ist die Firma mit ihrem Job fertig. Voraussetzung ist freilich, das Wetter macht mit langen Frösten den Arbeiten keinen Strich durch die Rechnung.
Bis Mai, so schätzt Nienburgs Bürgermeister Markus Bauer (SPD) könnten dann die Abreiten abgeschlossen sein.
Für den Bau, der dem Ziel näher kommen soll, eine barrierefreie Stadt zu werden, gibt es Fördermittel aus dem Fond für städtebauliche Sanierung. Auf 213 000 Euro beziffert Bauer die Summe der Zuschüsse.
Stolze 107 000 Euro bleiben dann noch an der Stadt hängen. Dass es sich dennoch lohne, sieht Bauer vor allem darin begründet, dass man das Rathaus damit auch zu dem macht, was es ist: Ein Dienstleistungszentrum, das für jedermann erreichbar ist. "Der Lift ist für Behinderte ebenso gedacht wie für Senioren und Mütter mit Kinderwagen", so Bauer.
Torsten Sielmon als Behindertenbeauftragter des Salzlandkreises, begrüßte die Maßnahme. Es sei 18 Monate her, als ihm das Projekt erläutert wurde und er habe nicht gedacht, dass es innerhalb dieser Zeit realisiert werden könne.
Zudem sagte er, er werde nicht oft von Kommunen zu solchen Anlässen eingeladen. Vor gut drei Jahren, sagte Sielmon, habe man den Begriff Integration gegen Inklusion ersetzt. Das heiße, dass man Behinderte und ältere Menschen in das alltägliche Leben einbezieht. Der Anbau des Liftes ist so eine Zeichen, das der Inklusion gerecht wird.
Hella Friedrich, die Vorsitzende des Stadtseniorenrates sieht eine verbesserte Erreichbarkeit der Behörde als wichtigen Schritt an. Die Gesellschaft altere, darauf müsse man sich einrichten. Es sei wichtig, dass man Hemmnisse abbaut, das Rathaus zu betreten.
Für Bauer hat der Bau des Liftes aber noch andere Gründe. Er sieht die Hinterseite des Rathauses aufgewertet, denn neben dem Lift entsteht eine Grünfläche mit zwei Bäumen. Und als zweiten Grund nennt der Bürgermeister, dass durch den Fahrstuhlschacht auch wieder der Zugang zu dem unter dem Rathaus liegenden Gewölbe möglich sein wird.