Salzlandkreis Salzlandkreis: In der Hochburg der federfüßigen Hühner
GERBITZ/MZ. - Mit 486 Tieren von über 50 Züchtern war die jährliche Ortsschau in Gerbitz wieder sehr gut besetzt und bot Fachleuten als auch den laienhaften Liebhabern des rassereinen Federviehs einen guten Querschnitt dieses aufwendigen Hobbys, das wahre Liebhaber benötigt, um es dauerhaft betreiben zu können. Denn züchterische Erfolge stellen sich nur ein, wenn mit Engagement und Sachkenntnis, die erst im Lauf des Jahres erworben werden, die Züchtung der gewählten Rasse betrieben wird.
Die ausstellenden Züchter, vorwiegend aus dem Salzlandkreis, konnten mit den Bewertungen durch die Preisrichter diese Sachkenntnis unter Beweis stellen. Denn es wurde 16-mal die Höchstnote "Vorzüglich" und 27-mal die Zweitnote "Hervorragend" vergeben. Daneben wurde vielfach mit der Note "Sehr gut" bewertet. Zwar keine Höchstnote, aber einen Pokal konnte der neu eingestiegene 13-jährige Keven Schiller erringen, der die Zucht von Zwergenten von seinem Großvater übernommen hat. Eine Entenrasse, die sich ständig besonders lautstark äußert, wie auch bei der Gerbitzer Schau im ehemaligen Saal der Agrargenossenschaft nicht zu überhören war.
Bei den Tauben wurde dieses Mal eine Besonderheit in einer Voliere im Eingangsbereich gezeigt. Durch eine neues Vereinsmitglied, Alexander Ignatenko, waren aus seiner Heimat "Russische Flugtauben" ausgestellt, die jedoch noch außerhalb der preisrichterlichen Bewertung liefen.
Als züchterische Hochburg erwies sich die Umgebung für "Federfüßige Zwerghühner", die mit immerhin 40 Tieren vertreten waren, sowie für "Deutsche Modeneser-Tauben", für die im Oktober eine Sonderschau im Verein geplant wird. Dagegen war die Präsenz von Kropftauben etwas rückläufig. Stark im Kommen sind die früher als Rarität gehandelten Laufenten in verschiedenen Farbschlägen, die jetzt auf fast jeder Ausstellung. Ein Grund dafür ist, dass sich die Rasse durch den Verzehr von Schnecken und anderen Gartenschädlingen nützlich macht. Ansonsten zeichnen sich diese hoch aufgereckten Enten nicht nur durch diese besondere Körperhaltung sondern durch ihre Neugier aus, die im Widerspruch zu ihrer Scheu steht.
Eine Besonderheit hat der Gerbitzer Verein gegenüber den anderen Vereinen im Landkreis. Es gibt nur Männer in diesem 21 Mitglieder starken Vereins, die sich offensiv mit der Rassegeflügelzucht beschäftigen.