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Salzlandkreis Salzlandkreis: Berufsschule in Bernburg bleibt weiter Außenstelle

Von ANGELIKA ADAM 30.07.2010, 15:43

BERNBURG/MZ. - Antwort auf die Fragen der Schulabgänger und ihrer Eltern kann die mittelfristige Schulentwicklungsplanung für den berufsbildenden Bereich geben, die jetzt von der Landkreisverwaltung erarbeitet wird, im Fachausschuss diskutiert und im Oktober vom Kreistag beschlossen werden soll.

161 Seiten ist er dick, der erste Entwurf dieser mittelfristigen Schulentwicklungsplanung im Landkreis bis zum Schuljahr 2013 / 14, der am Donnerstag im Schul- und Kulturausschuss des Kreistages vorgestellt wurde. Er beschreibt sowohl die Bildungsgänge als auch die Wirtschaft im Salzlandkreis, erfasst die aktuelle Ausbildungssituation, schätzt den künftigen Bedarf ein und formuliert mittelfristige Planungsziele. Bei den Planungszielen geht es vor allem darum, Aussagen zur weiteren Profilierung der Berufsschulen zu treffen und die einzelnen Bildungsgänge zu beschreiben. Außerdem werden die Situation in den Wohnheimen und der Bauzustand der Berufsschulen beleuchtet sowie untersucht, wie die Schüler aus den einzelnen Orten die Berufsschulen erreichen können und wie mit Schülern verfahren werden soll, die die BBS nicht im "Tagespendelbereich" erreichen.

Zwei Hauptstandorte

Im Schuljahr 2009 / 2010 besuchen 1504 Teilzeit- und 671 Vollzeitschüler die Berufsbildenden Schulen (BBS II) in Schönebeck, 1216 Teilzeit- und 749 Vollzeitschüler die Berufsbildenden Schulen Aschersleben-Staßfurt (BBS I). Die BBS Schönebeck und Bernburg fusionieren mit Beginn des Schuljahres. "Die Fusion sichert die Bestandsfähigkeit auch im Langfrist-Prognose-Zeitraum und gewährleistet damit eine bestandsfähige Berufsschulausbildung im Salzlandkreis", wird dazu in der Schulentwicklungsplanung festgestellt. Außerdem solle durch Außenstellen dem Prinzip der wohnortnahen Beschulung Rechnung getragen werden. Dabei sind Teilzeitschüler die, die eine Berufsausbildung im Dualen System absolvieren. Vollzeitschüler besuchen das Berufsvorbereitungsjahr, das Berufsgrundbildungsjahr, die Berufsfachschule ohne beruflichen Abschluss oder das Fachgymnasium. "Im Landkreis sollen zum Schuljahr 2013 / 2014 zwei eigenständige Berufsbildende Schulen mit jeweils einer Außenstelle etabliert werden", ist es Ziel der Planung. Dabei gibt es zwei Hauptstandorte: einen in Aschersleben und einen in Schönebeck. Mit Beginn des Schuljahres 2010 / 2011 soll der Bernburger Schulstandort in der Rosenstraße aufgelöst werden, der in der Roschwitzer Straße ist Außenstelle von Schönebeck.

Profil der Schulen

Vorgesehen ist auch künftig, in möglichst vielen Berufsfeldern eine Ausbildung anbieten zu können. In der Berufsbildenden Schule I - so die ersten Vorstellungen - soll sich sowohl in Aschersleben als auch in Staßfurt das Berufsvorbereitungsjahr befinden. Ausgebildet werden sollen die Lehrlinge in den Berufsbereichen Metalltechnik, Holztechnik, Elektronik, Ernährung / Hauswirtschaft, Gesundheit / Pflege / Körperpflege sowie Wirtschaft und Verwaltung. Berufsvorbereitungsjahre soll es auch in Bernburg und Schönebeck geben.

Neue Bildungsgänge

Die Ausbildung soll an der Berufsbildenden Schule II in den Berufsbereichen Ernährung / Hauswirtschaft, Elektronik, Fahrzeugtechnik, Bautechnik, Agrarwirtschaft, Farbtechnik / Raumgestaltung und Oberflächentechnik sowie Bautechnik, Gesundheit, Pflege und Körperpflege erfolgen. Nach den Profilierungsvorschlägen in der Schulentwicklungsplanung werden sich zum Beispiel die Berufsbildenden Schulen Aschersleben / Staßfurt auf den Bereich Wirtschaft und Verwaltung sowie Metalltechnik konzentrieren und unter anderem die Industrie-, Feinwerk- oder Zerspanungsmechaniker, Industriekaufleute, Verkäufer oder Verwaltungsfachangestellte ausbilden. Die künftigen Restaurantfachleute, Köche, Gartenbaufachwerker, Maler, Straßenwärter oder Sozialassistenten werden in Schönebeck oder Bernburg den theoretischen Part ihrer Ausbildung absolvieren.

Im Schuljahr 2011 / 12 soll die Neueinrichtung der Ausbildungsberufe Verwaltungsfachangestellter für die Kommunalverwaltung und Fleischer beantragt werden. 15 Auszubildende will der Landkreis jährlich einstellen. Eine Bedarfsanalyse für den Beruf eines Fleischers hat ergeben, dass jährlich 22 Schüler diesen Beruf erlernen wollen, wobei der Großteil aus dem Raum Bernburg stammt.

Fachgymnasium in Staßfurt

Perspektivisch ist laut Dezernentin Petra Czuratis beabsichtigt, das Fachgymnasium an einen zentral gelegenen Standort in Staßfurt zu etablieren. Ziel ist es, mehr Schüler aus dem Landkreis für das Fachgymnasium zu begeistern und die Abgabe von Fachgymnasiasten an andere Landkreise zu verhindern.