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Saale-Auwald bei Plötzkau Saale-Auwald bei Plötzkau: Holzeinschlag wurde vorübergehend gestoppt

Von FRAUKE HOLZ 15.01.2014, 19:24
Im Auenwald im Grönaer Busch ruht die Holzernte vorerst.
Im Auenwald im Grönaer Busch ruht die Holzernte vorerst. ENGELBERT PÜLICHER Lizenz

GRÖNA/PLÖTZKAU/MZ - Entwurzelte Bäume, zerfahrene Wege, Äste, die kreuz und quer liegen - im Auenwald entlang des Saale-Radweges zwischen Plötzkau und Aderstedt sieht es derzeit so aus, als hätte ein verheerender Sturm gewütet. Die Wege sind teils so stark verschmutzt und auch beschädigt, dass das Befahren oder Entlangspazieren unmöglich ist. Sehr zum Ärger von Hannelore Träger. Die MZ-Leserin nutzt oft den Radweg zwischen Gröna und Plötzkau mit ihrem Mann. „Es sieht furchtbar aus“, klagt sie, „die Baumstämme liegen wahllos herum, darunter sind auch viele kleine Bäume.“

Baum sind erstickt

Was ist geschehen? Der Landesforstbetrieb Ostharz, der unter anderem auch für den Saale-Auenwald zuständig ist, hatte nach eigenen Angaben bereits Ende 2013 damit begonnen, vom Hochwasser geschädigte Bäume herauszuholen. Denn in den überfluteten Flächen sind Fäulnisprozesse in Gang gesetzt worden, die dem Wasser den Sauerstoff entzogen haben. Dadurch sind viele Bäume erstickt. Doch nun müssen die Arbeiter eine Zwangspause einlegen. Revierförster Falko Friedel vom Landesforstbetrieb Ostharz erklärt warum: „Momentan ist der Holzeinschlag gestoppt, weil das Wasser nicht mehr zurückgeht. Wir würden jetzt zu viel Schaden mit unseren Maschinen anrichten.“ Man sieht schon jetzt, was Friedel meint. In den Rückespuren steht das Wasser - und versickert nicht mehr. An manchen Stellen wurde auch der Radweg bereits in Mitleidenschaft gezogen.

„Wir warten auf eine längere Frostperiode“, so Friedel. Erst dann können die Wegsicherung vorangetrieben, die toten Bäume herausgeholt und die Wege gesäubert werden. Doch dem Revierförster sitzt die Zeit im Nacken: „Laut Naturschutzgesetz müssen wir bis Ende Februar fertig sein.“ Da dieser Termin nicht zu halten ist, werde nun eine Ausnahmeregelung beantragt. Das Ziel: ein Aufschub bis Ende März.

Auch junge Bäume müssen beseitigt werden

Dass auch viele junge Bäume gefällt werden mussten, hat nicht ausschließlich etwas mit dem Juni-Hochwasser zu tun. „Der Radweg ist langsam zugewachsen“, erklärt Friedel, „und um wieder mehr Licht und Luft an den Weg zu lassen, damit dieser abtrocknet, müssen wir auch junge Bäume beseitigen“. Anschließend sollen auch die Wege wieder gesäubert und geglättet werden. Im Rahmen dessen werden 2014 rund 2000 Meter Weg erneuert, berichtet der Förster. Wann dies geschieht, ist allerdings noch ungewiss. „Wahrscheinlich können wir das erst im Herbst tun“, meint Friedel, „dann dürfen wir gemäß Naturschutzgesetz wieder im Wald arbeiten.“