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Rosenfest  Rosenfest in Bernburg: Thomas Rettig leitet Trödelmarkt und feilscht mit Händlern

Von Andreas Braun 02.06.2016, 18:01
Katharina Hill lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Seit 13 Jahren sind die Hills Stammgäste auf dem Bernburger Stadtfest. Sie kommen immer wieder gern in die Saalstadt.
Katharina Hill lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Seit 13 Jahren sind die Hills Stammgäste auf dem Bernburger Stadtfest. Sie kommen immer wieder gern in die Saalstadt. Engelbert Pülicher

Bernburg - Thomas Rettig ist vor allem eins: überall. So zumindest ist das der Eindruck von den Händlern und Schaustellern, die beim Stadt- und Rosenfest Bernburg vom 2. bis 5. Juni mitmachen. Rettig ist ein wichtiger Mann. Er ist der Marktmeister. Und er hat einen Spitznamen, den sich jeder gut merken kann: Pappe.

Zu seinem Job gehört es, alles zu wissen, was an den vier Tagen auf dem Stadtfest los ist. Er kennt viele der Händler und Betreiber von Imbiss- und Getränkebuden sowie Schausteller. Seit 15 Jahren - mit Unterbrechungen - macht er den Job, ist immer unterwegs. Er guckt, ob alle ihre Genehmigungen haben oder Hilfe brauchen, nimmt das Geld in Empfang, bleibt auch dran, wenn manche ein wenig tricksen wollen.

Da muss man eben um jeden Meter feilschen, sagt er. „Das ist nicht böse gemeint. Sie versuchen es manchmal halt, ein wenig zu schummeln, wenn es um die Ausmaße der Stände geht. Da muss man einfach locker bleiben, aber auch mit Augenmaß hartnäckig“, weiß Thomas „Pappe“ Rettig. Ihm obliegt es, die Standgelder einzusammeln - oder einzutreiben, wenn es denn doch mal einer erneuten Aufforderung bedarf.

Treffen alter und guter Bekannter

Marktmeister, das sei schon eine große Verantwortung. Dieser wolle er gerecht werden. Seine Art kommt offenbar an, denn der 47-Jährige bekommt, was er verlangt. Dabei weiß er aber auch, dass der Ton die Musik macht. Hart ja, manchmal ein wenig „anblubbern“, aber insgesamt doch immer freundlich, ist seine Vorgehensweise.

Freitag, 3. Juni:

Eröffnung durch Oberbürgermeister Henry Schütze mit Präsentation der von den MZ-Lesern gewählten neuen Rosenkönigin (ab 18.45 Uhr); Partyband „Hit Radio Show“ (19 bis 22 Uhr); Mallorca-Party mit Willi Herren, „Krümel“ und Andy Bar (22 bis 0.30 Uhr).

Sonnabend, 4. Juni:

Kinder- und Familientag unter dem Motto „Spielen überwindet Grenzen!“ mit Ständen von verschiedenen Kitas, Horten, Vereinen und Institutionen (10 bis 18 Uhr); Kinder- und Jugendeinrichtungen mit buntem Tanz- und Musikprogramm (10 bis 14 Uhr): Kita „Benjamin Blümchen“ (10 bis 10.30 Uhr), Kita „Löwenzahn“ (10.30 bis 11 Uhr), Kita „Marienkäfer“ (11 bis 11.30 Uhr), Cheerleader Bernburg (11.30 bis 11.45 Uhr), Mädchen- und Kindertanzgruppe der Stiftung Evangelische Jugendhilfe (11.45 bis 12.15 Uhr), „Dance Collection“ (12.30 bis 13.30 Uhr), Integrative Kita „Regenbogen“ (13.30 bis 13.45 Uhr); Chorgesang von den „Hallesaalern“ (14 bis 15 Uhr); Hits der 50er und 60er Jahre von Conny und Peter (15 bis 16.30 Uhr); Walkact auf der Lindenstraße von „Floris Lemon Bar“; MDR-Sachsen-Anhalt-Party mit Harpo, Chris Andrews, Petra Zieger und Band, Mister Rod und Band sowie der „Dance Collection“ (19 bis 24 Uhr); Konzert „Unerhört“ mit Clemens Bittlinger und Freunden in der Martinskirche (20 Uhr).

Sonntag, 5. Juni:

Aktionstag des Kreissportbundes (11 bis 17 Uhr); Festumzug durch die Stadt (11.30 Uhr); Spielmannszug Bernburg (13 Uhr); Spielmannszug Peißen (13.30 Uhr); Akrobaten des PSV Bernburg (14.30 bis 15 Uhr); volkstümliche Musik vom „Rosenexpress“ aus Sangerhausen (15.30 bis 17 Uhr); Abschlusskonzert mit den Bands „Tänzchentee“ und „Taste“ (18 bis 22 Uhr).

Rummel auf dem Rheineplatz bis Sonntag, 5. Juni, täglich zwischen 11 und 23.30 Uhr mit Riesenrad, Autoscooter, Kinderkarussell, Breakdancer, Salto Mortals und Schausteller.

Antik- und Trödelmarkt auf dem Karlsplatz bis Sonntag, 5. Juni, täglich zwischen 9 und 20 Uhr.

Verkaufsoffener Sonntag am 5. Juni von 13 bis 18 Uhr.

„Es muss so sein, dass ich mich abends zu den Menschen hinsetzen kann. Ein Schwatz muss immer möglich sein. Jeder hier muss seinen Lebensunterhalt auf den Märkten verdienen. Das ist nicht einfach und das sollte man immer mit berücksichtigen“, so Rettig.

Ein Gang mit ihm über den Karlsplatz gleicht einem Treffen alter und guter Bekannter. „Hallo, Thomas. Alles gut?“, ruft es aus einer Gruppe. Familie Hill ist aus Hamburg angereist.

Seit 13 Jahren bieten die Hills Eis auf dem Stadtfest an und seit drei Jahren Slush (ein eisiges Fruchtgetränk). „Uns gefällt es hier sehr gut. Es sind freundliche Menschen und die Stimmung ist immer gut“, sagt Katharina Hill. Nico Hill wird das Geschäft ab nächstem Jahr weiterführen, dann wird er in zweiter Generation den Eiswagen übernehmen und Bernburg, sagt der junge Mann, sei fest eingeplant.

Einheimische mit Stand und Schnaps

Das Programm sei hier immer gut, erklärt Marco Freiwald. Der Mann aus dem brandenburgischen Jüterbog bietet ungarische Spezialitäten an. Er komme viel herum und es sei in Bernburg schon ein gutes Niveaus. „Hier geht sogar noch Sonntagabend was, da kann man gut verdienen. Das ist nicht überall so“, meint Thomas Rettig. Das würden die Gastronomen zu schätzen wissen.

Einer von den einheimischen Wirten ist Torsten John, der mit Schwester Carina das „Sägewerk“ betreibt. Sein Stand steht in diesem Jahr im schattigen Bereich vor dem kleinen Karlsplatz-Park. „Das hält den selbsthergestellten Rhabarberschnaps frisch und auch der Sambalita Secco schmeckt extra gut“, sagt er.

Torsten John freut sich auf das Fest, das am Donnerstagabend mit „Bernburg rockt“ gestartet ist. Seit sechs Jahren ist er dabei. Seine Crew, die hier immer fleißig arbeitet, ist eingespielt.

Achterbahn als Highlight

Doch bei allem, was ein Fest ausmacht: Ohne Toiletten geht nichts. „Wir haben hier die saubersten Toilettenhäuschen in Deutschland“, sagt Rettig. Er sei schon darauf angesprochen worden, weil Familie Hoffmann aus Gröna alles gut im Griff habe. Für Monika Hoffmann, ihren Mann Thomas und Sohn Thomas junior werden es arbeitsreiche Tage. Aber so sei das nun mal, sagen die drei.

Der Flohmarkt auf dem unteren Karlsplatzes ist in den Händen der Familie Herzog. „In den vergangenen Jahren kamen immer mehr Neuwaren zum Verkauf. Das hatte nichts mehr mit Trödelmarkt zu tun“, erklärt Rettig den Wechsel des Ausrichters.

Ganz dem Rummel ist der Rheineplatz vorbehalten. In diesem Jahr wartet Organisatorin Jenny Köllner im Schaustellerteam mit einer Premiere auf: Marco Welte hat seine Achterbahn aufgebaut, die die Hauptattraktion ist. Für die Kindergartenkinder gibt es indes am Freitag eine Überraschung. Da nämlich dürfen sie auf dem Karussell kostenlos fahren. „Wir hoffen, das Wetter hält und die Besucher kommen“, wünscht sich Jenny Köllner. (mz)

Helena Baumbach war eine der ersten, die sich in das „Abenteuer“ Achterbahn auf dem Rummel stürzten.
Helena Baumbach war eine der ersten, die sich in das „Abenteuer“ Achterbahn auf dem Rummel stürzten.
Pülicher
Monika Hoffmann hält alles sauber. Auch beim größten Ansturm.
Monika Hoffmann hält alles sauber. Auch beim größten Ansturm.
Pülicher