Energieversorgung Ontras Gastransport baut Ferngasleitung von Neugattersleben nach Trajuhn bei Wittenberg: Vier Kopplungspunkte zu Verteilnetzbetreibern

Neugattersleben/Strenzfeld - Wer auf der Landesstraße 50 zwischen Strenzfeld und Neugattersleben entlang fährt, wird vielleicht schon Arbeiten auf den Ackerflächen gesehen haben. Hier ist die Firma Ontras Gastransport GmbH mit Sitz in Leipzig derzeit dabei, das bestehende Gastransportnetz in den Regionen Bernburg, Zerbst, Dessau-Roßlau, Coswig und Wittenberg für die Zukunft zur rüsten.
„Es wird ein bedeutender Versorgungsweg werden“, sagt Ontras-Pressesprecher Ralf Borschinsky. „Als Teil unserer Gasinfrastruktur ist die Ferngasleitung Neugattersleben im Salzlandkreis bis Trajuhn bei Wittenberg mit ihren Verbindungen Richtung Magdeburg und Salzwedel, nach Süden/Südosten in Richtung Halle, Leipzig und nach Osten Richtung Lauchhammer ein wichtiger Transportweg für die sichere Energieversorgung Sachsen-Anhalts und angrenzender Regionen“, so Borschinsky.
Der Bau der Leitung wurde 2020 abgeschlossen
Das Gas werde zudem an vier Netzkopplungspunkten über die Netze von Verteilnetzbetreibern bis zu den Verbrauchern in den einzelnen Regionen transportiert. Und eine Biogasanlage speist Biomethan ins Ontras-Netz.
„Hier sind wir derzeit noch dabei, die fertiggestellte neue Leitung mit dem dort befindlichen ‚Schieberkreuz‘ wieder mit dem Leitungssystem zu verbinden“, so der Pressesprecher. Das Schieberkreuz ist eine Armaturengruppe, die mehrere Leitungen miteinander verbindet.
Die eigentlichen Leitungsbauarbeiten dazu sind noch 2020 abgeschlossen worden und dieser Leitungsabschnitt werde dann auch wieder in Betrieb genommen, so Borschinsky.
Die Rekultivierung der Baustelle wird bis April 2021 dauern
Ganz so schnell geht es mit der Wiederherstellung und der Rekultivierung der Oberfläche nicht. Hier werden die Arbeiten je nach den Witterungsverhältnissen voraussichtlich noch bis in den April 2021 andauern.
Im Jahr 2020 wurden bis auf einen erst für 2021 vorgesehenen, rund 11,5 Kilometer langen Bauabschnitt die übrigen Bauabschnitte nacheinander erneuert sowie die Düker durch Bode und Saale im bereits sanierten Abschnitt Neugattersleben-Leps (Zerbster Land). Auch die Armaturengruppen sowie drei Molchschleusen wurden dabei neu errichtet und fünf Stationen dabei automatisiert.
Molchschleusen sind die Einführungsrohre für Messsonden, die wie bei der Rohrpost bei laufendem Betrieb in den Gasstrom eingeschleust und mit ihm durch die Leitung transportiert werden, so der Pressesprecher zu Erläuterung.
Die Messsonden werde an einer anderen Molchschleuse wieder aus dem Leitungssystem herausgenommen. Das Vorhaben startete nach Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses im Herbst 2019 mit dem 20 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Armaturengruppen Sachsendreieck (Metropolregion zwischen Leipzig und Dresden) und Pakendorf im Zerbster Land einschließlich der Elbe-Querung.
Die erwies sich aufgrund eines andauernd niedrigen Wasserstandes als zäher Gegner, so Borschinsky. Der Düker konnte erst nach mehreren Anläufen endgültig eingebaut werden.