Neugestaltung in Bernburg Neugestaltung in Bernburg: Verjüngungskur für Alte Bibel

Bernburg - Bernburgs Stadtpark Alte Bibel erhält ein frisches Antlitz. Seit Ostern ist der östliche Teil der Grünanlage oberhalb der Saale gesperrt, hier regieren nun die Mitarbeiter der Nienburger Baufirma Hoffmann. Ihre erste Aufgabe: das Pflaster der schmalen und maroden Fußwege beseitigen. Dies ist mittlerweile geschafft. „Jetzt schachten wir aus für die Anlage von neuen Wegen und die Verlegung von Beleuchtungskabeln“, sagt Vorarbeiter Imre Scharf. Der Park soll nämlich künftig auch in der Dunkelheit ausgeleuchtet werden. Zehn Masten mit warmweißem LED-Licht sind entlang der neugepflasterten Hauptwege vorgesehen, weitere schmalere Wege erhalten eine wassergebundene Decke oder Holzhackschnitzel. Insgesamt entstehen Verbindungen auf einer Länge von 1,7 Kilometern neu. Licht spenden sollen ebenfalls acht Kunststoffbänke, die im dichtbewachsenen romantischen Ostteil des Parks zum Verweilen einladen. Die beleuchtbaren Chaiselounges in Form von Salzkristallen sind eine Referenz an die Bergbaugeschichte Bernburgs.
Ein weiterer Blickfang werden soll der Zaun aus rötlich-braunem Corten-Stahl entlang der Zufahrt zur Schwimmhalle. Ebenso wie die Parkzugänge an der Beethovenstraße und Kleinen Friedrichstraße werden auch hier Informationstafeln angebracht, kündigt Andrea Hempel, Leiterin des städtischen Grünflächenamtes, an.
Und natürlich soll auch die Flora der Alten Bibel ein anderes Gesicht erhalten. Zwar mussten acht Bäume gefällt werden - drei aus Gründen der Standsicherheit, fünf wegen der Neugestaltung. Aber drei Eiben werden am Hallenbad neu gepflanzt, weitere Ersatzpflanzungen folgen im Stadtgebiet. Und auf einer Fläche von zusammen 1500 Quadratmetern sollen im Herbst Frühblüherzwiebeln von Tulpe, Blaustern oder Krokus gesteckt sowie Stauden, Bodendecker und Sträucher gepflanzt werden. Auch deshalb bleibt der östliche Parkabschnitt bis voraussichtlich Ende November gesperrt. Weiter nutzbar für Spaziergänger und Radfahrer sind die Eingänge an Wilhelm- und Mozartstraße.
965 000 Euro - davon zwei Drittel Fördermittel - stehen für Teil eins des Projektes bereit, mit dem nach einem Wettbewerb der Siegerentwurf des Berliner Landschaftsarchitektenbüros Pola umgesetzt wird (die MZ berichtete). „Nächstes Jahr wollen wir dann den übrigen Parkteil planen und 2019 gestalten“, blickt Andrea Hempel voraus.
››Zum Tag der Städtebauförderung am Sonnabend, 13. Mai, können von 14 bis 18 Uhr Interessenten die detaillierten Pläne des 1. Bauabschnitts bei Andrea Hempel in der Stadthalle im Stadtpark Alte Bibel einsehen.
Vor knapp 500 Jahren als Friedhof angelegt
Der Stadtpark Alte Bibel ist der erste außerstädtische Friedhof Bernburgs gewesen, 1551 von Fürst Wolfgang den Bürgern geschenkt. Ein Jahr später folgte die erste Bestattung - eine Frau namens Margarethe Fuchs. Nach und nach beerdigten hier alle Kirchengemeinden ihre Toten. So fügte Fürst Christian I. 1611 weitere Flächen an. Einziger Zugang war zunächst eine Rampe von der heutigen Wilhelmstraße. Nach nochmaliger Erweiterung 1846 reichte der Platz schon 30 Jahre später nicht mehr aus, in Bernburg mussten zwei neue Friedhöfe angelegt werden.
Die Umgestaltung in einen Stadtpark begann 1886, also vor genau 131 Jahren. Dennoch gab es weiterhin Erdbestattungen. Erst 1946 wurde dies endgültig verboten, 1951 die Umgestaltung des Stadtparks stetig fortgesetzt, 1974 die Schwimmhalle eröffnet. Seit 1981 steht der westliche Teil der Alten Bibel samt ehemaliger Grabkapelle (heute Stadthalle) und den erhaltenen Grabmälern unter Denkmalschutz. (mz)