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Nach dem Hochwasser  Nach dem Hochwasser : Wiedereröffnung nach Zwangspause

Von ALEXANDRA KOCH 24.11.2013, 20:35
Mit Hochdruck wird gearbeitet um Drainagesystem und Spundwände als Hochwasserschutz um die Anlage herum fertig zustellen.
Mit Hochdruck wird gearbeitet um Drainagesystem und Spundwände als Hochwasserschutz um die Anlage herum fertig zustellen. KOCH Lizenz

BERNBURG/MZ - Imposant thront ein Elchkopf über dem Blockhaus-Eingang zur Finnen-Sauna, die mit hohen Temperaturen auf die gepflegten Holzbänke lockt. Anheimelnd prasselt das Feuer im Ruheraum des Entspannungs-Bereichs. Im „Injoy“-Sport- und Wellnessclub im Krumbholz sind die Arbeiten beendet, alles ist fertig und präsentiert sich nagelneu.

"Alles musste von Grund auf neu gemacht werden"

Nach umfangreicher Sanierung öffnete das Fitness-Studio am Wochenende seine Pforten zu den Tagen der „offenen Tür“. Inhaber Ingolf Winkler hat rund eine halbe Million Euro investiert, um seinen Betrieb nach dem verheerenden Juni-Hochwasser wieder auf Vordermann zu bringen.

„Hier stand das Wasser 60 Zentimeter hoch“, berichtet Sabine Pfitzner aus Aderstedt. „Alles musste von Grund auf neu gemacht werden“, sagt die Mitarbeiterin, die hier bereits seit sieben Jahren tätig ist. Sie ist zuständig für verschiedene Abnehmprogramme, die sie mit dem Schwerpunkt Ernährungsberatung anbietet.

Diplomierte Sport- und Physiotherapeuten werden das Muskeltraining an den neuen Geräten betreuen. Im Bauch- und Rückenzentrum können Klienten mit Beschwerden aktiv werden. Viel Platz für Gymnastik und Co. gibt es im klimatisierten Kursbereich mit Schwingboden. Ein Massage-Wasserbett lockt mit zusätzlicher Duft- und Tontherapie zur Erholung. „Entschleunigen“ ist das Schlagwort, das der Fitness- und Gesundheitscoach Christian Apel dazu nennt.

In der fast fünfmonatigen Schließzeit hatte man das Training in die sich unweit befindende Tennishalle verlagert. Mit Leihgeräten ging der provisorische Betrieb da vonstatten. Denn 90 Prozent der zumeist elektronischen Fitness-Geräte waren durch das Wasser zerstört worden. Doch sind die Versicherungen zum Großteil für den Schaden aufgekommen.

"Ohne Einnahmen stand alles in der Schwebe"

Zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes mussten allerdings viele Hürden genommen werden. Dabei war durchaus nicht sofort klar, dass alles glatt laufen würde. „Mache ich überhaupt weiter“, hatte sich Winkler nach der Katastrophe gefragt. „Ich wünsche es keinem“, sagt er über die Phase dieser „besonderen persönlichen Herausforderung“. „Ohne Einnahmen stand alles in der Schwebe.“

Der Gebäude-Eigentümer, die Bernburger Freizeit GmbH, will für die Zukunft vorsorgen. Deshalb baggert ein Kran dreieinhalb Meter tief in der Erde. Ein Graben entsteht um die Anlage herum, zu der auch das Kegel-Freizeit-Center gehört. Dränage-Vorrichtungen und Spundwände werden errichtet. Sie sollen vor ansteigendem Grundwasser und etwaigen Fluten schützen.

Am kommenden Sonntag, 1. Dezember, soll auch das Kegel-Freizeit-Center wieder öffnen, ist auf der Internetseite der Bernburger Freizeit GmbH zu lesen.