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Deutsches Rotes Kreuz Matthias Risch arbeitet als Rettungsdienstleiter beim DRK-Kreisverband Bernburg: Umzug geplant von Halberstadt nach Bernburg

Von Torsten Adam 04.07.2020, 12:56
Matthias Risch leitet seit diesem Jahr den DRK-Rettungsdienst in Bernburg.
Matthias Risch leitet seit diesem Jahr den DRK-Rettungsdienst in Bernburg. Engelbert Pülicher

Bernburg - Bau einer neuen Rettungswache und Corona-Pandemie - für Matthias Risch hätte sein neuer Job als Rettungsdienstleiter beim DRK-Kreisverband Bernburg kaum herausfordernder beginnen können. Mit Jahresanfang hat der 35-Jährige die Stelle von Christian Emmler, der selbst wieder ins zweite Glied rücken wollte, übernommen.

„Mich reizte die Herausforderung, etwas verändern zu können“, begründet der gebürtige Magdeburger seine letztlich erfolgreiche Bewerbung auf die Stellenannonce im Supersonntag.

Bange war dem Vater eines dreijährigen Sohnes vor der verantwortungsvollen Tätigkeit - er führt 60 Mitarbeiter - also nicht. Zumal Bernburg für ihn kein unbekanntes Terrain ist.

Nach Ausbildung und Arbeit in Westdeutschland kam das Heimweh 

Nach dem Realschulabschluss in Magdeburg hatte Matthias Risch im Saarland eine Ausbildung zum Rettungsassistenten beim dortigen DRK absolviert, weil es hierzulande keine freie Lehrstelle gegeben habe.

Nach der erfolgreichen Ausbildung arbeitete er noch bis zum Jahr 2008 im tiefen Westen Deutschlands, ehe ihn das Heimweh plagte. „Ich habe mich bei mehreren Organisationen in Sachsen-Anhalt beworben“, erinnert er sich zurück - beim ASB in Aschersleben durfte er auf Probe arbeiten.

Weil keine Stelle frei war, wurde er ans Bernburger DRK weitervermittelt, wo just zu dieser Zeit ein weiterer Rettungswagen stationiert werden sollte und entsprechend Personal benötigt wurde.

„Wir haben innerhalb des Salzlandkreises eine gute Gemeinschaft von ASB, Johannitern und DRK“, lobt Geschäftsführerin Verena Benicke die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen.

Es folgten Weiterbildungen zum Leiter Rettungsdienst, zum Notfallsanitäter

Matthias Risch blieb ein gutes Jahr in Bernburg, dann lockten die Malteser in seiner Heimatstadt Magdeburg. Die folgenden Jahre nutzte er, um sich breit weiterzubilden: zum Hygienebeauftragten, zum Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, zum Notfallsanitäter, zum Zugführer im Katastrophenschutz. Zuletzt arbeitete er als stellvertretender Wachleiter im Landkreis Helmstedt.

Der zweite Start in Bernburg fiel ihm relativ leicht. „Ich bin gut aufgenommen worden von den Kollegen. Es ist sicher ein Vorteil, dass mich viele von ihnen schon kannten“, sagt der 35-Jährige, der selbst auch zu Einsätzen rausfährt, um alles kennenzulernen und den Bezug zur Praxis nicht zu verlieren.

Besonders eng arbeitet er mit der Hygienebeauftragten Nicole Mildner zusammen, der er weiter die Dienstplansteuerung anvertraut. Die Pandemie habe auch direkte Auswirkungen auf den Rettungsdienst gehabt. „Die monatlichen Einsätze halbierten sich von 1.000 auf 500, weil die Leute nur noch bei echten Notfällen anriefen“, bilanziert Matthias Risch.

Viele hätten aus Angst vor Ansteckung das Klinikum gemieden, in manchen Fällen seien die Notrufe deshalb leider aber auch zu spät erfolgt. Seine Freizeit verbringt Matthias Risch gern mit seinem Sohn. Noch pendelt er täglich von aus Halberstadt nach Bernburg. Aber das hat bald ein Ende. „Ich will noch dieses Jahr hierher ziehen.“ (mz)