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Märchenstar Märchenstar: Pavel Trávní?ek aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" verzaubert Fans

Von Katharina Thormann 12.12.2017, 07:55
Pavel Trávníček hatte jede Menge Autogrammwünsche zu erfüllen.
Pavel Trávníček hatte jede Menge Autogrammwünsche zu erfüllen. Engelbert Pülicher

Bernburg - Auf diesen Moment hatten die 500 Märchenfans in Bernburg und Umgebung rund ein halbes Jahr warten müssen. Und dann stand er am Sonntagnachmittag plötzlich vor ihnen: Pavel Trávníček, der Prinz des legendären Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.

Ganz ohne Krone oder Strumpfhosen wie im Film. Stattdessen mit blauem Hemd und schwarzem Anzug. Mit Beifall ist der Tscheche in der komplett ausverkauften Visionsbar des Kinos von seinen Fans empfangen worden, bevor er gemeinsam mit ihnen seinen wohl bekanntesten Film verfolgte.

Wie er lieber Hasen jagte, anstatt sich seine künftige Frau zu suchen und wie ihn am Ende doch das Aschenbrödel verzauberte.

Filmvorführung im Capitol: Plaudern auf der Kinobühne

Verzaubert waren auch die Zuschauer, die mit dem Traumpaar bis zur letzten Minute mitfieberten, bevor der Prinz sie anschließend ganz offiziell noch einmal begrüßte.

Er plauderte nach der Filmvorführung auf der Kinobühne munter drauf los - zumindest mit Hilfe einer Übersetzerin. Etwa, dass er eigentlich gar nicht reiten konnte und dass der Film schon im Sommer und nicht im Winter gedreht werden sollte.

Doch die Vorbereitungen auf die Dreharbeiten hätten sich einfach so weit hinausgezögert, dass die Darsteller am Ende bei bitterer Kälte mit ihren Sommerkostümen, inklusive der dünnen Strumpfhosen, durch den zum Teil 50 Zentimeter hohen Schnee stapfen mussten.

Filmvorführung im Capitol: Trávníček machte mit 23 den ersten Film

Für Trávníček  waren die Filmaufnahmen aber trotzdem ein besonderes Erlebnis. Schließlich war es für den damals 23-Jährigen der erste Film überhaupt. Später war er unter anderem noch in dem Märchen: „Schneeweißchen und Rosenrot“ zu erleben.

„Es sind wirklich Generationen von Fans, die er mittlerweile hat“, brachte es Klaus-Dieter Schwarz, der das Interview mit dem Prinzen moderierte, auf den Punkt.

Ihm ist es zu verdanken, dass der berühmte Schauspieler überhaupt den Kurztrip in die Saalestadt auf sich nahm, während seine Frau und ihr gemeinsamer Sohn in einem Hotel in Dessau auf die Rückfahrt in ihren Wohnort südlich von Prag warteten. Schon viele Jahre kennen sich Schwarz und Trávníček.

Filmvorführung im Capitol: Geduldig auf ein Autogramm gewartet

Das kam natürlich auch dem Capitol gelegen, in dem immer kurz vor Weihnachten ein Märchen-Special samt anwesendem Star aus dem Film gezeigt wird. Wer im kommenden Jahr der Nächste sein wird?

„Das weiß ich wirklich noch nicht“, sagte Kinomitarbeiter Norman Strohmeyer. Fest steht dabei auch: Die diesjährige Nummer ist natürlich schwer zu toppen.

Das fanden auch die Besucher wie die Bernburgerin Hiltrud Petzold, die mit ihrer Tochter Diana Zavatta und den Enkeln Romy, Vivien, Luana und Damjano nach der Vorstellung ganz geduldig auf ein Autogramm vom Prinzen warteten.

„Es ist eindeutig unser Lieblingsmärchenfilm“, war sich die ganze Familie einig. Genauso sah das auch Dagmar Krüger aus Bernburg, die sich extra eine Krone für die Vorstellung auf den Kopf gesetzt hatte: „Ich hab als Kind schon davon geträumt Prinzessin zu werden. Und heute durfte ich mich so fühlen.“

Und als hätte das Märchen seinen Zauber auch über Bernburg versprüht, so wurden die Kinozuschauer nach Film und Autogrammstunde auch noch hinter der Capitoltür genau wie im Film von einer weißen Winterlandschaft empfangen.

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Der Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist im Jahr 1973 in Deutschland und Tschechien gedreht worden. Berühmt geworden durch den Film sind Libuše Šafránková (Aschenbrödel) und Pavel Trávníček (Prinz), die vom Regisseur mehr oder weniger zufällig ausgewählt wurden. Der Film hat Kultstatus und wird in der Adventszeit ausgestrahlt. (mz)