Finanzielle Entlastung Kultur und Bildung: Bernburger Musikschule wird mit Kreismusikschule Béla Bartók zusammengelegt

Bernburg - Schon bald wird Bernburgs eigenständige Musikschule Geschichte sein. Denn die Vorbereitungen auf die Fusion zum 1. August mit der Kreismusikschule Béla Bartók liegen inzwischen auf der Zielgeraden. Auswirkungen hat dieser Schritt im Kulturentwicklungsplan so einige.
Wie bereits berichtet, verspricht sich der Salzlandkreis mit der Gründung eines Kulturbetriebs, dem neben der Musikschule auch die Kreisvolkshochschule angehören sollen, langfristig eine deutliche finanzielle Einsparung.
30.000 Euro finanzielle Entlastung für die Stadt Bernburg
Auch für die Stadt Bernburg bedeutet die Fusion eine finanzielle Entlastung. Wie bei der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses bekannt wurde, spart sie ab dem kommenden Jahr jährlich 30.000 Euro für den wegfallenden Zuschuss an Heizkosten, in diesem Jahr muss die Stadt immerhin 20.000 Euro weniger bezuschussen. Das geht aus der Vorlage hervor, die im Anschluss auch im Hauptausschuss diskutiert worden war.
Dabei kamen auch Fragen auf, was mit den Mitarbeitern passiert, sobald die Fusion über die Bühne gegangen ist. Denn bisher hielt sich die Kreisverwaltung, was die konkrete Umsetzung betrifft, immer bedeckt. Doch Bernburgs Rechtsamtsleiterin Christine Ost konnte beruhigen: „Der Landkreis wird alle Mitarbeiter übernehmen.“ Sie würden auch künftig nach Tarif bezahlt. Allerdings ist nicht klar, wie lange das so bleiben wird. Dafür habe die Stadt auch keine Entscheidungsbefugnis.
Landkreis will alle Mitarbeiter übernehmen
Mitreden kann sie künftig allenfalls in dem Förderverein, in dem den Musikschulverein übergehen soll und in dem die Stadt Bernburg Mitglied bleiben möchte. Zudem konnte die Stadt Bernburg mit dem Landkreis zumindest einen langfristigen Mietvertrag für das städtische Objekt im Schlossensemble aushandeln.
So bleibt der Salzlandkreis mindestens die nächsten zehn Jahre Mieter. Wenn dieser nach Ablauf der Frist nicht gekündigt wird, verlängert sich die Laufzeit um weitere fünf Jahre. Wie es dann mit der Musikschule in Bernburg weitergeht, steht in den Sternen und treibt so manchen Stadtratsmitgliedern die Sorgenfalten ins Gesicht.
Oberbürgermeister Henry Schütze ist optimistisch
Die Sorgen kann Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) nicht teilen: „Es gibt trotz sinkender Einwohnerzahlen seit Jahren schon immer um die 500 Musikschüler. Die Schülerzahlen sprechen für sich und auch für den Standort“, machte er noch einmal klar.
Darum hat er auch keine Sorgen, dass die Einrichtung auch nach dem Auslaufen des Mietvertrags in zehn Jahren bestehen bleiben wird. Offen bleibt allerdings, in welcher Form und ob der Landkreis dann auch weiterhin am jetzigen Standort festhalten will.
Unterdessen ist schon jetzt klar, dass Musikschulleiterin Antje Folkers auch weiterhin Standortleiterin bleiben wird. Für die Schüler soll sich indes nichts ändern. Der Unterricht soll auch nach den Sommerferien in bewährter Form weitergehen. (mz)