Jugendbeirat Bernburg nutzt Videos und Podcasts Kommunalpolitik wird auf lockere Art vermittelt
Eric Binnebößel: Wir wollen zeigen, wie Politik funktioniert und wie sich junge Menschen einbringen können.
Bernburg - Wie weckt man das Interesse an der Politik bei jungen Menschen? Diese Frage stellte sich der Jugendbeirat der Stadt Bernburg schon seit einiger Zeit. Und genauso lange war eine Idee davon, dass man hier die Kanäle über das Internet nutzen wollte.
Nun wurde das Format gefunden und es ging auch schon an den Start. Mit einem Podcast gehen die jungen Bernburger ins Rennen und sehen sich dabei auf einen guten Weg. Und so werden Kanäle wie YouTube, Google, Spotify und andere genutzt, um die Botschaft zu transportieren.
Dass es nicht einfach ist, in einer Zeit mit Kontaktbeschränkungen ins Gespräch zu kommen und auch Entscheidungen für die Stadt aus Sicht der jungen Menschen zu publizieren, war durchaus im Hinterkopf.
Doch länger warten wollten die Mitglieder des Jugendbeirats nicht, der durch einen Beschluss des Bernburger Stadtrates ins Leben gerufen wurde und mittlerweile über einen festen Kern junger Bernburger verfügt. Man wolle zeigen, wie Politik in Bernburg funktioniert und wie sich junge Menschen einbringen können, sagt Eric Binnebößel.
Dazu will man die vorstellen, die in der Lokalpolitik an Entscheidungen mitwirken. Doch im Vordergrund stehen nicht die politischen Ansichten, die man freilich nie ganz weglassen könne. Allerdings interessiere viel mehr der Mensch, wie er ist und wie er sich zu den Fragen, die möglichst viel von dem persönlichen Leben des Menschen rauslocken sollen, stellt.
Eric Binnebößel interviewte Landrat Bauer, Fabian Golke sprach mit CDU-Fraktionschef Ruland
Der Podcast heißt daher „Ein Tag im Leben von...“ Gestartet wurde die Serie mit Landrat Markus Bauer (SPD). Hier trafen sich das Drehteam und der Landrat an der Sonnenuhr auf dem Bernburger Karlsplatz. Was macht ein Landrat, was macht er in seiner Freizeit, wollten die jungen Menschen wissen. Und Bauer plauderte mit Eric Binnebößel sitzend vor der Sonnenuhr im Hemd locker über sich.
Die 2. Folge beschäftigt sich mit Stefan Ruland. Der Fraktionschef der CDU im Bernburger Stadtrat findet die Idee gut und so ließ er sich in seinem Büro von Fabian Golke auf den Zahn fühlen. Es gebe nicht viele Möglichkeiten, sich in einem Wahljahr in der Öffentlichkeit zu präsentieren, sagt Ruland. Das gehe allen so, die sich in diesem Jahr einer Wahl stellen.
So haben die Mitglieder des Jugendbeirats wohl wenig Probleme, Gesprächspartner zu finden. Und da die Wahlen zum Oberbürgermeister in Bernburg anstehen, wird die Liste sicher bald noch länger werden.
Der nächste Termin steht auch schon. Hier will man sich mit Claudia Weiss treffen. Sie sitzt für die AfD im Bernburger Stadtrat und tritt, wie auch Stefan Ruland, am 6. Juni als Direktkandidatin für den Landtag an. „Wir wollen mit allen reden“, so Binnebößel. Solange niemand den Boden des Grundgesetzes verlasse. Denn der Jugendbeirat engagiert sich auch stark im Bundesprogramm „Demokratie leben!“
Bisher sei man mit ihrem Ansinnen immer auf offene Ohren gestoßen. „Wir kommen dadurch mit vielen Menschen ins Gespräch, sehen, wie sie zu Entscheidungen kommen und wir knüpfen auch Kontakte. Das hilft ja beiden Seiten“, so Binnebößel.
Allerdings will man nicht nur Politiker vorstellen, sondern auch zeigen, was sich in Bernburg ändert. Wenn etwas geplant wird, sollen Projekte beispielsweise vorgestellt werden, sodass mit diskutiert werden kann. (mz/ab)