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„Bitte achtet auf eure Hunde!“ Jäger in Bernburg kennen keinen Fall von Fuchsräude

Eine Hundehalterin hatte nach Sichtung eines Fuchses Alarm geschlagen. Viele Fuchsweibchen erscheinen wegen der Aufzucht ihrer Jungen zurzeit ausgemergelt.

Von Katharina Thormann Aktualisiert: 28.05.2021, 17:45
Dies ist ein Fuchs, der in Bayern mit Fuchsräude befallen war.
Dies ist ein Fuchs, der in Bayern mit Fuchsräude befallen war. (Foto: Janko)

Biendorf - Die Sorge geht rum bei den Hundehaltern in Biendorf und Umgebung. Grund dafür ist eine Warnung, die in den vergangenen Tagen im sozialen Netzwerk Facebook die Runde gemacht hat. Darin schreibt eine Hundehalterin, dass sie bei einem Spaziergang in Biendorf einen Fuchs entdeckt hat, der mit der sogenannten Fuchsräude befallen war, die für die Tiere tödlich enden und auch Hunde befallen kann.

„Bitte achtet gut auf eure Hunde!“, rät sie deshalb den Hundehaltern im Raum Biendorf. Etliche Halter haben die Nachricht daraufhin weiterverbreitet, um auch andere Hundebesitzer für das Thema zu sensibilisieren. Doch möglicherweise ist die Lage nicht ganz so dramatisch, wie von der Hundehalterin befürchtet.

Davon geht zumindest Michael Warthemann, Vorsitzender der Jägerschaft Bernburg; auf Nachfrage der MZ aus: „Mir ist aktuell kein Fall der Räude in der Region bekannt.“ Für nicht Sachkundige könnte stattdessen der Schein trügen. Denn derzeit würden vor allem Fuchsweibchen wegen der Aufzucht ihrer Jungen ausgemergelt erscheinen.

„Mir ist aktuell kein Fall der Räude in der Region bekannt.“

Michael Warthemann, Vorsitzender der Jägerschaft Bernburg

Pausenlos würden sie herumstreifen, um Futter für den Nachwuchs ranzuholen. „Sie sind deshalb völlig im Stress, ausgemergelt und sie befinden sich derzeit auch im Haarwechsel“, erklärt Warthemann. Es könne also sein, dass Hundehalter dieser Tage auf einen vermeintlich räudigen, kranken Fuchs treffen, der aber nicht unbedingt von dem Parasiten befallen ist.

Diese Milben seien in der Region auch nicht das große Problem. „Das letzte Mal, als ich einen Fuchs mit Räude schießen musste, war in den 1970er Jahren“, erinnert sich Warthemann. Für Hunde besteht seinen Angaben zufolge nur eine Gefahr sich den Parasiten einzufangen, wenn sie in den Fuchsbau kriechen oder engen Körperkontakt zu einem befallenen Fuchs haben.

Doch dies sei momentan allein schon wegen der rigorosen Leinenpflicht gar nicht möglich. Falls Hundehalter aber doch Haarausfall an den Ohren oder am Schwanz ihrer Tiere wahrnehmen oder aber kleine Knötchen ertasten, sollten sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen, rät Warthemann. Denn das seien die ersten Anzeichen für Räude bei den geliebten Vierbeinern. (mz)