Hochwasser in Bernburg: Hochwasser in Bernburg: Zwei Millionen Euro Schaden

Bernburg - Das Hochwasser in Bernburg weicht. Was bleibt, sind die Schäden. Eine erste Bestandsaufnahme hat Roland Reichelt, Geschäftsführer der Bernburger Freizeit GmbH, gemacht. Seine Bilanz: Nach ersten Sichtungen ist mit Schäden von mindestens zwei Millionen Euro in den Einrichtungen und Sportstätten zu rechnen. Der Löwenanteil von weit über einer Million Euro ist das Kegel- und Freizeitcenter. Hier, so bleibt Reichelt aber zuversichtlich, rechnet er mit einer Versicherungszahlung. Die Kegelhalle ist hinüber. Zu retten ist das Gebäude, wenn auch viel gemacht werden muss. Die Kegelbahnen indes, die Technik, die Heizung - das alles muss komplett neu gemacht werden, ist sich Reichelt sicher.

Hart getroffen hat es auch die Ruderer. Das mit Wasser gefüllte Ruderbecken, in dem mit einem festinstallierten Nachbau eines Bootes geübt werden konnte, hat es angehoben. Sprich, die schwere Konstruktion wurde durch das Saalewasser aus der Verankerung gerissen. Gut 30 000 Euro kostet so ein Übungsbecken. Komplett hinüber sind auch die Sanitäranlagen, die Fußböden, die Heizung. Bei letzter wurden durch den hochgedrückten Fußboden die Heizkörper von der Wand gesprengt.

Im Tiergarten rechnet Reichelt mit Instandsetzungen für Gebäude, Gehege und Technik für die Klimatisierungen von Gehegen und der Heizungsanlagen mit gut 250 000 Euro. Dennoch hat Reichelt ein klaren Ziel. Noch in den Schulferien soll der Tiergarten wieder eröffnen. Glimpflicher davon gekommen ist die Parkeisenbahn. Die Lok war rechtzeitig bis zum Paradies gebracht worden, stand dort etwas höher und vor dem Wasser geschützt. Gut so, sagt Reichelt, denn das Wasser stand im Lokschuppen am Kurhaus bis unters Dach. Die Weichenstellmotore hatte man ebenfalls in Sicherheit gebracht. Signaltechnik ist leicht angegriffen. Und an der Haltestelle Tiergarten sind die Gleise unterspült. Das wird in der nächsten Wochen repariert, sagt Reichelt.

Spätestens bis zum letzten Wochenende im Juni soll die Bahn fahren. Gleiches gilt für das Fahrgastschiff „Saalefee“. Sie könnte schon aufgrund des Saalepegels wieder fahren. Doch das Schifffahrtsamt wird am Montag mit einem Peilboot die Saale befahren, ob die Fahrtrinne auch sicher ist.

Gute Nachrichten gab es aber auch. Der Kunstrasen auf dem Askania-Platz und die neue Laufbahn auf dem PSV-Platz sind nach einer Reinigung wieder in Ordnung. Dennoch sind beide Vereine mit ebenfalls gut 250 000 Euro geschädigt. Ob die Boxergebäude des Boxrings Bernburg wieder aufgebaut werden, ist daher fraglich. Hier, so Reichelt, gebe es andere Möglichkeiten zum Training in der Turnhalle am Eichenweg. Und Tennisplätze, deren Herrichtung 50 000 Euro kosten würde, könnten auf der Strecke bleiben. Es werde geprüft, neue an der Tennishalle „Am Rosengarten“ zu bauen.