Hochwasser in Bernburg Hochwasser in Bernburg: Bisher keine Zwangsevakuierung

Bernburg/MZ/ab/tad - Die Hochwassersituation sorgt entlang der Saale weiter für Verkehrsbehinderungen. Am Donnerstagmittag musste die Dessauer Straße in Dröbel zeitweilig gesperrt werden. Sie war nahe der Fuhne-Brücke überflutet worden. Mittlerweile wurde ein Schutzwall aufgebaut und die Straße mit Tempo 30 freigegeben. Für den Fall, dass das Wasser steigt, gilt die Umleitung über die Baalberger Chaussee und Roschwitz nach Bernburg und umgekehrt.
Mit der Sperrung der Flutbrücke ist die Saale im Altkreis Bernburg nur noch über die A 14 zu überqueren. Für den örtlichen Verkehr sind noch die Saale-Brücken in Nelben und Bernburg geöffnet. Ebenfalls gesperrt werden musste der Lindendamm zwischen Grimschleben und Nienburg. Damit ist Nienburg nur noch aus Richtung Calbe und über die Autobahn aus Richtung Neugattersleben zu erreichen, weil auch die Straße zwischen Altenburg und dem Bernburger Zementwerk gesperrt ist.
Zwangsevakuierungen waren bisher laut Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze nicht nötig. Die Stadt bietet aber Menschen, die nicht in ihren nassen Häusern bleiben wollen, Hilfe an. Sie sollen sich unter Telefon 0176/55 43 54 11 oder im Wohnheim in der Auguststraße 68, gegenüber dem Bahnhof, melden. Bisher leben dort nur zwei Frauen von der Saale-Halbinsel. Sollte sich die Situation verschlechtern, stünden auch Übernachtungsmöglichkeiten in den Turnhallen Goethe-Grundschule und Eichenweg zur Verfügung. Dringend benötigt werden noch Feldbetten, Matratzen, Luftmatratzen sowie Decken und Kissen für die Notunterkünfte. Die Materialien sind in der Sporthalle Eichenweg abzugeben.
Die Einsatzzentrale bittet die Bevölkerung auch, Wathosen und Extra-Stiefel zur Verfügung zu stellen und zur Feuerwehr in die Annenstraße 6 zu bringen. Die Einwohner im Hochwassergebiet werden gebeten, ihre Kellerschieber (Abwasser) zu schließen. Helfer, die Sandsäcke füllen wollen, möchten sich bitte mit Schippe an der Marienkirche einfinden. Einwohner, die keinen Sand schippen und keine Sandsäcke tragen können, werden gebeten, dort die Verpflegung der vielen Freiwilligen zu unterstützen. Essen und alkoholfreie Getränke sind sehr willkommen.Die beste Nachricht zum Schluss: Der letzte Hirsch des Tiergartens ist an der Korngasse lebend von Anwohnern gesichtet worden. Das erschöpfte Tier ruhte sich dort aus, ehe es davonlief.
Hochwasser-Hotline der Stadtverwaltung Bernburg: 0171/6217703
Spendenkonto Hochwasser:
Stadt Bernburg (Saale)
Salzlandsparkasse
BLZ 800 555 00
Kto. 260 000 108
Verwendungszweck: 37993980 - Spende HW
