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Hochschule Anhalt Hochschule Anhalt: Feierliche Exmatrikulation

Von Susanne Schlaikier 29.11.2015, 19:08
Professor Andreas Donner gratulierte den Studenten.
Professor Andreas Donner gratulierte den Studenten. Pülicher Lizenz

Bernburg - Nur gut, dass Holger Naumann früher einen so guten Professor an der Hochschule in Ilmenau hatte, der ihm das Rechnen beigebracht hat! Sonst hätte er zur Feierlichen Exmatrikulation an der Hochschule Anhalt wohl nicht auf Anhieb gewusst, dass seine eigene Studienzeit schon 31 Jahre zurück liegt. Und auch wenn er sich gern daran zurück erinnert, so gibt es doch eine Sache, um die er die aktuellen Absolventen der Hochschule Anhalt beneidet. „Eine solch’ schöne Feier wie Sie hatte ich zum Abschluss nicht“, sagte der Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung der Wirtschaft im Kreis Bernburg mbH als Festredner am Freitagabend in der Mensa auf dem Campusgelände in Strenzfeld. 189 Absolventen, deren Eltern und Freunde sowie Dozenten waren zu der Veranstaltung gekommen, zu der die Zeugnisse feierlich übergeben werden sollten. Im Anschluss wurde ein Büfett eröffnet.

Absolventen sollen der Region erhalten bleiben

Naumann, der im Laufe seines Berufslebens immer wieder mit der Hochschule zusammen gearbeitet hat und um deren Bedeutung - auch als Standortfaktor für Investoren - weiß, ging in seiner Rede auf die Übersetzung des lateinischen Wortes „Studium“ ein und zitierte dabei die Aphoristikerin Sigrun Hopfensperger: Demnach bedeutet es unter anderem „Beschäftigung mit...“ „Ich hoffe und wünsche Ihnen, dass Sie immer Lust am Streben, an der Weiterentwicklung, der beruflichen Selbstverwirklichung empfinden“, sagte Naumann.

Im Rahmen der Feierlichen Exmatrikulation sind auch mehrere Preise an herausragende Leistungen bzw. besonderes Engagement vergeben worden: Den Award für den Master of Business Administration erhielt Tobias Traue (29). Den Award für den Master of Food and Agriculture erhielt Tina Uschner (25). Sie arbeitet inzwischen in der Qualitätsleitung der Öhlmühle Moog in Lommatzsch (Sachsen).

Den Award für den Master-Studiengang Landscape Architecture erhielt Dae Yong Kim. Den Award für den Master-Studiengang Ökotrophologie bekam Loreen Sommermann. Für den Master-Fernstudiengang Agrarmanagement wurde Christina Vogel ausgezeichnet. Sie ist bereits seit sechs Jahren Geschäftsführerin der Landjugend Rheinhessen Pfalz.

Den Stiftungspreis der Salzlandsparkasse bekam Maria Krüger (27) aus Dessau. Die BWL-Studentin wird nicht nur für ihre sehr guten Leistungen während des Studiums, sondern auch für ihr Engagement, unter anderem für ausländische Studenten, geehrt. Mit dem Hermann-Hellriegel-Preis wurde Lena Zech (nicht anwesend) für die beste Gesamtleistung des Fachbereiches 1 ausgezeichnet.

Als Wirtschaftsförderer ist er natürlich besonders daran interessiert, dass die gut ausgebildeten Fachkräfte auch in der Region bleiben und hob daher deren Vorzüge hervor. Schwerpunkte in der Industrie seien die Salz-, Zement-, Soda-, Pharmazie- und zuletzt verstärkt die Aluminiumproduktion. Mit seinen fruchtbaren Böden sei der Salzlandkreis darüberhinaus ein wichtiger Standort für die Landwirtschaft. Er hob aber auch die kulturgeschichtliche Bedeutung und die landschaftlichen Reize hervor. „Insofern sind Sie auch immer wieder als Tourist ein gern gesehener Gast“, betonte Naumann. Noch lieber indes würde er es sehen, wenn die Absolventen der Region erhalten bleiben.

Familiäre Atmosphäre

Die Bedeutung von Bildung hatte auch Standortsprecher Professor Einar Kretzler in seinen Begrüßungsworten hervor gehoben. „Das, was Sie im Kopf haben, kann Ihnen keiner mehr nehmen“, sagte Kretzler. Bildung, so meint er, sei genauso systemimmanent wie Geld und Wirtschaft. „Ich hoffe, dass von Ihrer Bildung noch möglichst viele Details erhalten bleiben: Damit Sie sehr gut in Ihre Berufskarriere starten.“ Das ist einigen wie Doreen Achtert aus Aken (Kreis Anhalt-Bitterfeld) schon gelungen. Die 26-Jährige hat ihr Betriebswirtschaftsstudium mit dem Bachelor abgeschlossen und arbeitet inzwischen in der Abfallentsorgung. Sie lobt die Bedingungen an der Hochschule und die familiäre Atmosphäre. Dennoch ist die junge Frau froh, dass sie den Abschluss in der Tasche hat. Denn Achtert hat bereits eine dreijährige Tochter und die Doppel-Belastung als Mutter und Studentin war mitunter sehr anstrengend.

Seinen beruflichen Weg hat auch Jan Buddelmann, der seinen Master in Betriebswirtschaftlicher Unternehmensführung gemacht hat, gefunden. Der 29-Jährige arbeitet bei der Firma Hexcel in Stade (Niedersachsen), einem Anbieter von Kohlefaser unter anderem für die Flugzeugindustrie, in der Geschäftsführung. „Es war eine Super-Zeit hier“, sagt Buddelmann ein bisschen wehmütig. Und dennoch gehe es im Leben immer weiter. Für ihn sei der Einstieg ins Arbeitsleben der nächste Schritt gewesen. Der 29-Jährige, der aus Buxtehude stammt, hatte sich nach dem Studium deutschlandweit beworben.

Hätte er hier einen Job gefunden, wäre er auch in der Region geblieben. „Das war für mich keine Frage“, betont er. Gute Erinnerungen verbindet auch Martin Hennig aus Leipzig an seine Studienzeit in Bernburg. „Es war sehr schön und ich habe viel gelernt“, sagt der 31-Jährige. Dennoch ist er auch erleichtert, dass die zum Teil sehr stressige Zeit vorbei ist. Neben seinem Studium wurde er nämlich bereits im Familienbetrieb, einer großen Bäckerei mit Sitz in Zwenkau, gebraucht. Dort ist Martin Hennig schon fest in die Geschäftsführung eingebunden. (mz)

Auch das obligatorische werfen der Hüte, der „caps“, fehlte nicht.
Auch das obligatorische werfen der Hüte, der „caps“, fehlte nicht.
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