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Hochschule Anhalt Hochschule Anhalt: Bei den Händen fängt es an

Von Frauke Holz 19.03.2016, 15:22

Strenzfeld - Das Schwarzlicht verzeiht nichts und entlarvt den Säumigen sofort. Denn es bringt Keime wortwörtlich an das Tageslicht. Eine fluoreszierende Flüssigkeit macht unter der UV-Lampe all jene Stellen offensichtlich, die bei der Händedesinfektion nicht berücksichtigt wurden.

Eine Lücke, die vor allem in Lebensmittelbetrieben ein Problem darstelle, wie Katharina Zobel, Leiterin des Labors für Hygieneforschung an der Hochschule Anhalt in Bernburg, sagt. „Das Thema wird immer wieder diskutiert“, weiß sie aus Erfahrung. Wie wäscht man sich die Hände richtig und wie kann man das Personal dazu anhalten? Diese und andere Fragen aus den Bereichen Lebensmittel- und Betriebshygiene wurden in der vergangenen Woche im Rahmen einer dreitägigen Schulung in den Fokus gerückt.

Dem UV-Licht entgeht nichts

Organisiert wurde diese vom Labor selbst - und das zum nunmehr zwölften Mal in Folge, doch erstmals in neuer Besetzung. Denn Katharina Zobel hat die Laborleitung erst im vergangenen August übernommen.

Dennoch ist sie nicht neu auf dem Gebiet; gehört sie doch bereits seit 15 Jahren zum Team dazu. Gemeinsam mit ihren Kollegen Emanuel Hennig, Janine Hoffmann und Karina Schulze, allesamt Absolventen der Hochschule Anhalt, hat sie die Schulungen vorbereitet und zum Teil auch selbst geleitet.

Ihr Fazit: „Die Veranstaltungen waren ähnlich gut besucht wie in den Vorjahren“, sagt Katharina Zobel. Insgesamt hätten sich mehr als 100 Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, aber auch Niedersachsen und Brandenburg angemeldet.

„Einige von ihnen kommen immer wieder“, so die Laborleiterin, die um den Bedarf an speziellem Wissen in der Lebensmittelindustrie weiß - nicht zuletzt, da Unternehmen gewisse Zertifizierungen hinsichtlich Hygiene und Lebensmittelsicherheit vorweisen müssen.

Schulungen sind heiß begehrt

Die Teilnehmer stammten unter anderem aus der Fleischindustrie, von Großbäckereien, Logistik- und Feinkostunternehmen, von einem Fruchtsafthersteller sowie aus dem Bereich Gemeinschaftsverpflegung.

Beinahe noch wichtiger als die Vorträge selbst, sei für viele Teilnehmer der Austausch untereinander gewesen. „Auch uns hat das ganz viel gebracht. Wir sind ein Labor und lernen immer wieder dazu“, sagt Katharina Zobel, die bereits neue Ideen im Hinterkopf hat.

So sei zu bestimmten Themen der Wunsch nach Extra-Schulungen laut geworden, vor allem im Bereich aktuell heiß diskutierter Themen - angefangen bei den International Featured Standards (IFS), sprich Lebensmittel-, Produkt- und Servicestandards, über die Gefährdungsanalyse für Trinkwasser nach Legionellen-Befall bis hin zu Biofilmen, die mit gefährdenden Keimen und Mikroorganismen behaftet sind und einen Risikofaktor darstellen.

Nicht zu vergessen die eingangs erwähnte Händereinigung und -desinfektion. Dahingehend komme es, wie zu erfahren ist, nicht vordergründig auf die Länge, sondern die Art und Weise des Waschens an. Denn nur wer Daumen und Fingerzwischenräumen genügend Beachtung schenkt, wird im Schwarzlicht eine blütenreine Weste haben. (mz)

Das Labor-Team: Janine Hoffmann (v. l.), Leiterin Katharina Zobel, Emanuel Hennig und Karina Schulze.
Das Labor-Team: Janine Hoffmann (v. l.), Leiterin Katharina Zobel, Emanuel Hennig und Karina Schulze.
E. PÜLICHER