Bilanz vom Heele-Christ-Markt Heele-Christ-Markt in Bernburg: Gelungener Neustart

Bernburg - Keine lichte Fichte, keine Ramschbuden, keine nervtötende Beschallung von Rummelgeschäften mehr: Die Bernburger Freizeit GmbH (BFG) und Stadtmarketingbeauftragter Jens Meißner, die den am Freitag endenden Heele-Christ-Markt erstmals zusammen organisierten, haben Konsequenzen aus dem Tiefpunkt des Vorjahres mit der Cottbusser Veranstaltungsagentur Coex gezogen und diesmal sehr viel richtig gemacht.
Davon zeugen nicht nur deutlich gestiegene Besucherzahlen auf dem Karlsplatz, sondern auch die fast nur positiven Stimmen.
Bilanz vom Heele-Christ-Markt: Sonntagabend wieder kürzer
„Wir haben eine Umfrage unter den Händlern durchgeführt. Sie haben ein positives Fazit gezogen und sicherten bis auf eine Ausnahme zu, nächstes Jahr wiederzukommen. Deshalb können wir den Markt auch aus unserer Sicht als Erfolg werten“, sagt Jens Meißner.
Sehr gut angekommen seien neben der attraktiven Beleuchtung die längeren Öffnungszeiten an den Freitagen und Samstagen. Der späte Sonntagabend habe sich hingegen nicht gelohnt.
„Da wird es künftig ausreichen, den Markt bis 19 Uhr offen zu halten.“
Bilanz vom Heele-Christ-Markt: Nächstes Jahr einheitliche Musik
Die bereits dezentere Beschallung - die drei Schausteller hielten sich an die Auflage, ausschließlich Weihnachtsmusik zu spielen - könne noch weiter optimiert werden, glaubt der Stadtmarketingchef.
So sei vorstellbar, dass ab 2018 nur noch einer federführend die Musik für den gesamten Markt übernimmt. „Kürzer, dafür hochkarätiger“, lautet aus Jens Meißners Sicht das ideale Motto für das Bühnenprogramm.
Viel Applaus habe es für den Irish Folk der „Tagelöhner“ und das Weihnachtssingen des Zöllner-Männerchores gegeben.
Bilanz vom Heele-Christ-Markt: Glühweinverkauf einschränken
Nicht angenommen haben die Marktbesucher das vegetarische Angebot des gebackenen Blumenkohls. „Es wird 2018 dafür einen anderen Veggie-Stand geben“, blickt Jens Meißner voraus.
Überdacht werden müsse auch, ob so viele Stände wie bisher eine Erlaubnis für den Glühwein-Verkauf erhalten. Oder ob es nicht besser sei, dass sich Händler auf ihre Spezialitäten konzentrieren, wie etwa die Leberbrötchen - wie in den Vorjahren der Verkaufsschlager schlechthin.
Wegen der steigenden Konkurrenz hatte sich der eine oder andere Standbetreiber über geringere Glühwein-Umsätze beklagt.
Das selbe Ergebnis wie 2016 verzeichnete nach eigenen Angaben Norbert Eckstein, der zwei Kinderfahrgeschäfte und zwei Süßigkeitenstände betreibt.
Allerdings: Da der Markt diesmal kürzer ist, war für den Bernburger der gleiche Umsatz aus vier Wochen diesmal in drei Wochen zu erzielen.
Bilanz vom Heele-Christ-Markt: Kein Ramsch mehr, kam gut an
Die Besucher Frank und Gabriele Larisch lobten besonders das breitere Speisenangebot und die gemütliche Glühweinstube, die sich für gesellige Runden eigne.
Schade sei nur, dass es für ältere Kinder und Jugendliche keine Beschäftigungsmöglichkeiten gibt, so das Bernburger Paar.
Brunhilde Döring, die jeden Mittag über den Markt schlendert, fand das Karussell für die Kinder schön, ebenso das Angebot der Hütten.
Dass der ganze Ramsch verbannt wurde, hielt auch Erhard Recklebe für angenehm.
„Für eine kleine Stadt ist der Markt gar nicht schlecht“, schätzte der 69-jährige Peißener ein, der seiner Enkelin Hanna einige Fahrten mit dem Kettenkarussell spendierte.
Bilanz vom Heele-Christ-Markt: Handwerker sind erwünscht
„Das war ein gelungener Neustart, darauf lässt sich in den nächsten Jahren aufbauen“, bilanzierte ein zufriedener BFG-Geschäftsführer Roland Reichelt.
Besonders die Illumination, die Einfriedung und das vielfältige kulinarische Angebot hätten Anklang gefunden.
„Hoffentlich lassen sich ortsansässige Handwerker davon inspirieren, sich im nächsten Jahr zu beteiligen.“
Wie er wünscht sich Jens Meißner, dass sich noch mehr Bernburger Gewerbetreibende aktiv einbringen. Indem sie beispielsweise für mindestens einen Tag ihre Ware in einer der Hütten anbieten und den Kindern die Nikolausstiefel im eigenen Laden füllen.
Vorstellbar sei auch, die Adventskalendertürchen nicht mehr täglich auf der Bühne, sondern jeweils in unterschiedlichen Innenstadt-Geschäften zu öffnen. (mz)