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„Ein liebenswerter Mensch“ Hedwig Börner aus Alsleben feiert ihren 100. Geburtstag

Nicht nur für sie und ihre Familie ist das ein besonderes Ereignis.

Von Susanne Schlaikier 18.06.2024, 18:08
Schwiegersohn Peter Frühauf (von links), Bürgermeister Alexander Siersleben, Heimleiter Matthias Staude und Tochter Elvira Frühauf gratulieren Hedwig Börner zum 100. Geburtstag.
Schwiegersohn Peter Frühauf (von links), Bürgermeister Alexander Siersleben, Heimleiter Matthias Staude und Tochter Elvira Frühauf gratulieren Hedwig Börner zum 100. Geburtstag. Foto: S. Schlaikier

Alsleben/MZ. - Dieser Dienstag dürfte ganz nach ihrem Geschmack gewesen sein - zumindest zu großen Teilen. Denn, wenn die Sonne scheint, lacht auch Hedwig Börner. Das berichtet Betreuungskraft Nadine, die Hedwig Börner in der Seniorenresidenz Staude in Alsleben pflegt und inzwischen ziemlich gut kennt. „Sie möchte dann am liebsten immer gleich nach draußen“, sagt Nadine. Na, und schließlich hatte Hedwig Börner am Dienstag ohnehin Grund zum Strahlen, denn sie feierte ihren 100. Geburtstag. Nicht nur ihr Zimmer, sondern auch der Flur waren dafür geschmückt. Sie sei beinahe so aufgeregt, als würde sie selber 100, sagte Tochter Elvira Frühauf.

Zum zweiten Mal ein 100. Geburtstag

Es ist erst das zweite Mal überhaupt, dass in dem Heim ein 100. Geburtstag gefeiert wird, daher war es auch für Heimleiter Matthias Staude ein besonderes Ereignis. Geboren wurde Hedwig Bündler, so ihr Mädchenname, in Zellewitz. Zur Schule ging sie später in Nelben, einen Weg, den sie täglich zu Fuß zurücklegte, wie ihre Tochter berichtet. Als der Vater nicht wieder aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrte, musste die Mutter die insgesamt vier Kinder allein versorgen und erziehen.

Erst beim Bäcker, dann beim Bauern

Nach der Schule arbeitete Hedwig Börner zunächst bei einem Bäcker und kam schließlich nach Peißen, wo sie bei Bauer Reinecke „in Stellung“ ging. In Peißen lernte sie auch Rudolf Börner kennen, den sie 1946 heiratete. Ein Jahr später, an einem eiskalten Januartag, kam die erste Tochter Elvira zur Welt. Es folgten drei weitere Kinder (eine weitere Tochter und zwei Söhne). Es sei keine einfache Zeit gewesen, in den Anfangsjahren der DDR, berichtet Elvira Frühauf.

Immer hart gearbeitet

Doch beide Eltern arbeiteten hart und erwarben nach mehreren Umzügen schließlich auch ein eigenes Häuschen, an dem es aber auch noch so einiges zu tun gab. Im Laufe der Jahre habe sich ihre Mutter im Ort zur „Zentrale mit Ansprechpartner für Veranstaltungen mit Sitzplatzreservierung“ entwickelt. 2002 starb Rudolf Börner - und im gleichen Jahr wurde „Tante Hede“ zum ersten Mal Urgroßmutter. Heute sind es, neben den vier Enkeln, sechs Urenkel. Da sie zunehmend gesundheitliche Probleme bekam, zog Hedwig Börner vor vier Jahren ins Pflegeheim, wo sie aber regelmäßig von ihrer Familie besucht wird. Ihre Mutter sei „ein liebenswerter Mensch“, der immer darauf geachtet hat, dass ihre Liebsten alles hatten, sagt Elvira Frühauf. Sie selber habe dafür eher verzichtet. Überhaupt: „Wir hatten ein gutes Elternhaus“, sagt Elvira Frühauf rückblickend.

Knobeln und Kegeln

Im Heim mag die Jubilarin gerne knobeln oder auch kegeln. Wenn es ums Spielen geht, sei sie ohnehin sehr begabt, sagt Betreuungskraft Nadine. Mathematisch sei sie „topp“ und auch in Geografie kenne sie sich aus.

Mit der Familie soll der runde Geburtstag am Sonntag auch nochmal ein bisschen gefeiert werden. Dann wird sicher auch mit einem Gläschen Eierlikör, den Hedwig Börner ganz gern mag, angestoßen.