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Altreifen, Bauschutt, Dachpappe Frühjahrsputz Gröna Preußlitz Ilberstedt Aderstedt. Anwohner sammeln Bauschutt, Dachpappe und Altreifen ein

Von Carsten Roloff und Susanne Schlaikier 15.04.2019, 12:55
Gemeindearbeiter Jens Linke (li.) und Günter Dietrich laden den Müll in Ilberstedt auf einen Anhänger.
Gemeindearbeiter Jens Linke (li.) und Günter Dietrich laden den Müll in Ilberstedt auf einen Anhänger. Conny Schreiber

Gröna/Preußlitz/Ilberstedt/Aderstedt - Wenn Frühling ist, wird geputzt. Für viele ist das Großreinemachen in den eigenen vier Wänden nach dem Winter selbstverständlich. Doch es gibt zahlreiche Freiwillige, die sich am Frühjahrsputz in ihrem Ort beteiligen und beim Aufräumen helfen.

In Aderstedt hatte Ortsbürgermeister Mike Franzelius am Freitag erstmals zum Frühjahrsputz aufgerufen. Im Vorfeld hatte er die „Dreck-Ecken“ in Aderstedt abgefahren, um dann die Helfer einzuteilen. Rund 50 Aderstedter kamen schließlich am Freitagnachmittag zum Treffpunkt in der Aderstedter Scheune.

Und das, obwohl es bei unteren einstelligen Temperaturen nicht gerade gemütlich war. „Ich war von der Resonanz überwältigt“, sagt Franzelius. Die Freiwilligen begannen schließlich unter anderem am Toten Saalearm, an der Betonstraße zur Grönaer Brücke, an der Pflaumenschlucht und am Sportplatz den Müll aufzusammeln.

50 Anwohner sammelten Müll in Aderstedt

Und dort kam so einiges zusammen. Allein an der Betonstraße lagerten 100 Autoreifen. Es wurden aber auch 1000-Liter-Plastikfässer, über zehn Kanister mit Altöl, Glasscheiben, Dachpappe und Verkehrsbaken gefunden. „Ich war erschrocken, dass so viel Müll in die Feldflur geschmissen wird“, so Franzelius. Ein ganzer Container habe nicht gereicht.

Obendrein hatte Bauer Steffen Ellert im Vorfeld schon jede Menge Schutt weggefahren. „Schlimm, dass manche ihren Müll einfach in der Landschaft abkippen“, meint Helfer Wolfgang Krüger. Ähnlich sieht es Erwin Winselmann. „Aber vielleicht können wir ein bisschen was bewirken.“

Für die vielen Freiwilligen spendierte der Bürgermeister am Ende eine Grillwurst und Getränke. „Wir haben uns vorgenommen, diese Aktion im nächsten Jahr zu wiederholen“, kündigte Mike Franzelius an.

In Gröna halfen auch viele Kinder beim Frühjahrsputz mit

Die Premiere in Gröna gab es im vergangenen Jahr. Nun trafen sich am Freitag zum zweiten Mal die Grönaer Einwohner, um auf den Straßen und Wegen innerhalb und außerhalb ihrer Gemeinde für Ordnung zu sorgen. Unter den knapp 50 Teilnehmern waren auch sehr viele Kinder.

„Die Bürger hatten mich vor mehr als zwei Jahren angesprochen, ob wir im Frühling nicht eine große Aufräumaktion starten könnten. Ich fand die Idee super“, erklärte Ortsbürgermeister Manfred Bartel, der sich auch am Frühjahrsputz beteiligte.

Vom Dorfplatz schwärmten die von Gemeindearbeiter Burkhard Keller eingeteilten Trupps in alle Richtungen aus, beseitigten auch am Saaleradwanderweg den Unrat. Einen Schwerpunkt der Aktion stellten der Mittelweg und die Alte Ziegelei dar.

„Große Teile des Mittelwegs sind schwer einsehbar wie auch das Gelände der Ziegelei. Das wird schamlos ausgenutzt, wobei der meiste Dreck mit hoher Wahrscheinlichkeit von Auswärtigen stammt“, ist sich Burkhard Keller sicher.

Nach gut zweistündiger Plackerei trafen sich die Grönaer Müllentsorger an der Schiffsgaststätte an der Saale. Dort gab es für die kleinen Helfer ein Eis und für die Erwachsenen Bratwürstchen.

Rund um die Bahnbrücke bei Ilberstedt wurde viel Abfall gefunden

Eine schöne Bescherung erlebten die Helfer in Ilberstedt am Samstagmorgen. Denn es hatte geschneit - und der Schnee hatte auch sicher einen Teil des Mülls zugedeckt. Dennoch wurden die rund 20 Helfer fündig, unter anderem rund um die Bahnbrücke. Vor allem Kleidung habe man entsorgt: Hemden, Blusen, Jacken, Unterwäsche und Strampler.

„Ich habe den Inhalt eines ganzen Kleider-Containers gefunden“, erzählte Kurt Kuchinke. Weiterhin wurden Stoßstangen, 25 Autoreifen sowie rund 20 leere Farbeimer gesichtet.

Ilberstedt beteilige sich regelmäßig am Frühjahrsputz des Landkreises, erzählt Bürgermeister Lothar Jänsch. Dennoch würde er sich freuen, „wenn nicht jedes Jahr immer nur die Gleichen dabei sind“.

In Leau, Preußlitz und Plömnitz sind 18 freiwillige Helfer am Sonntag die Wege zwischen den Orten abgelaufen und haben den Müll eingesammelt. „Wir waren erschrocken, wie viel Müll in die Landschaft geschmissen wird“, sagt Grit Mittelstraß von der Wählergruppe Bürger für Bürger Preußlitz, die erstmals zum Frühjahrsputz aufgerufen hatte.

In rund drei Stunden wurden Autoreifen, Dachpappe, Fliesen, Flaschen und anderes mehr gefunden. Am Ende kam ein ganzer Transporter voller Müll zusammen. (mz)