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Frühere Diskothek in Bernburg Frühere Diskothek in Bernburg: Bernabeum ist bald verschwunden

Von katharina thormann 31.01.2014, 20:29
Das Müllentsorgungsunternehmen Aurec hat mit dem ehemaligen Discothek-Gelände großes vor: Dort soll eine Abfalllagerhalle entstehen. Baggerfahrer Roland Skibbe beim Abriss der Disco.
Das Müllentsorgungsunternehmen Aurec hat mit dem ehemaligen Discothek-Gelände großes vor: Dort soll eine Abfalllagerhalle entstehen. Baggerfahrer Roland Skibbe beim Abriss der Disco. engelbert pülicher Lizenz

bernburg/MZ - Ununterbrochen rattert der Motor des 24-Tonnen-Baggers, der auf einem zwei Meter hohen Schuttberg steht. Immer wieder greift er nach neuen Betonstücken, um sie zu zerkleinern. Es ist kaum ein Jahr her, da rollten an gleicher Stelle noch die Bowlingkugeln im einstigen Berna-Bowl, dem Bowlingcenter des Bernabeums, in dem auch Bernburgs gleichnamige Disco untergebracht war. Kugeln und Kegel sind längst verschwunden. Genauso wie das komplette Inventar des Tanztempels. Die Bernburger Müllverwertungsfirma Aurec hat bereits im November den Abriss in Auftrag gegeben.

Mittlerweile steht nur noch ein Teil der Außenhülle. Im Inneren türmen sich die Schuttberge. Spätestens in drei Monaten wird nichts mehr vom einstigen Tanztempel übrig sein. „Wir werden dann das Gelände beräumt haben, um unsere Neuinvestition vorzubereiten“, sagt Robert Franzen von der Aurec-Geschäftsführung.

Denn für das Grundstück, das das Unternehmen im vergangenen Jahr von einem Privatbesitzer erworben hat, gibt es ganz konkrete Pläne. Wo einst Bernburgs Jugend zu den neusten Charthits tanzte, soll nun eine bis zu 4000 Quadratmeter große Lager- und Produktionshalle für Abfall entstehen. Es soll die mittlerweile dritte und größte der Firma werden, die ihren Verwaltungssitz gleich nebenan hat.

Die Materialien - belasteter Bauschutt und gepresste Schlämme - sollen dort säuberlich getrennt zwischengelagert werden. Beides wird anschließend mit einem Hilfsstoff vermischt, um Hohlräume 500 Meter unter der Erde damit zu befüllen. Für dieses Vorhaben wollen Aurec und der Salzproduzent Esco insgesamt 20 Millionen Euro investieren (die MZ berichtete).

Auf einen Neubau zu verzichten und die ehemalige Disco gleich als Lagerhalle zu nutzen, das kam für die Firma Aurec allerdings nicht in Frage. Aus vielerlei Gründen: schon allein, weil in der Abfalllagerhalle keine Pfeiler vorhanden sein dürfen; ein Spezialboden nötig ist, damit keine gefährlichen Stoffe ins Erdreich gelangen und nicht zuletzt, weil der Bau nicht den vorgeschriebenen Standards entsprochen hätte.

Wann Baustart für die Lagerhalle sein wird, ist noch nicht absehbar. „Momentan wird eine so genannte Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht“, erklärt Franzen. Diese untersucht, welche Auswirkungen eine Havarie auf Mensch, Tier und Umwelt haben könnte. Erst wenn das zuständige Landesverwaltungsamt grünes Licht für das Vorhaben gibt, können die Arbeiten beginnen. „Wir hoffen, die Halle Ende 2016, Anfang 2017 fertigstellen zu können“, sagt Franzen. Dann sollen auch sechs bis neun neue Mitarbeiter Arbeit in der Lagerhalle finden, vorrangig Facharbeiter aus dem Handwerk.