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Freiwillige Feuerwehr Bernburg Freiwillige Feuerwehr Bernburg: Diskussion um neue Löschfahrzeuge

Von Paul spengler 02.03.2014, 19:21
Am 2. Februar 2013 musste in der Straße Am Ziegelkolk in Bernburg Diesel abgepumpt und verseuchtes Erdreich abgetragen werden. Zwei Lkw waren zusammen geprallt. Dabei wurde einer der Fahrer eingeklemmt und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Am 2. Februar 2013 musste in der Straße Am Ziegelkolk in Bernburg Diesel abgepumpt und verseuchtes Erdreich abgetragen werden. Zwei Lkw waren zusammen geprallt. Dabei wurde einer der Fahrer eingeklemmt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Engelbert Pülicher Lizenz

Bernburg/MZ - Die Freiwillige Feuerwehr Bernburg muss in ihrem Fahrzeugbestand darauf achten, dass ältere Fahrzeuge rechtzeitig ersetzt werden. Zugleich sollte die Situation aber auch nicht dramatisiert werden. Auf diesen groben Nenner lässt sich die Jahreshauptversammlung des Löschzugs 1 der Freiwilligen Feuerwehr Bernburg bringen, die am Samstag in der Fahrzeughalle der Ortsfeuerwehr Bernburg stattfand.

In dem Löschzug 1 sind die Ortsfeuerwehren von Bernburg, Aderstedt und Gröna zusammengefasst. Er bildet den Kern der Bernburger Feuerwehr, da dort auch die acht hauptamtlichen Mitarbeiter um Frank Jäntsch beschäftigt sind.

Fahrzeuge seit 20 Jahren im Einsatz

Der Bernburger Ortswehrleiter Hans-Joachim Arlandt nutzte die Anwesenheit von Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos), um darauf hinzuweisen, dass einige Fahrzeuge bereits mehr als 20 Jahre auf dem Buckel haben. Außerdem sei die Einsatz-Frequenz der Fahrzeuge ausgesprochen hoch. So sei das Tanklöschfahrzeug im Vorjahr jeden vierten Tag im Einsatz gewesen. Er wolle niemanden angreifen, doch müsse man den Tatsachen ins Auge sehen. „Das sind die nackten Zahlen“, meinte Arlandt. Der Ortswehrleiter stellte zugleich fest, dass von den 62 aktiven Kameraden in Bernburg tagsüber nur etwa jeder Vierte tatsächlich auch abgerufen werden kann.

Oberbürgermeister Schütze warf einen Blick auf vergleichbare Städte wie Aschersleben, Köthen, Schönebeck oder Staßfurt. Dort sei die Zahl der Fahrzeuge zum Teil deutlich geringer. Auch bei der Zahl der Einsatzkräfte liege Bernburg vorne. „Im Haushalt haben wir noch keinen Cent bei der Feuerwehr eingespart; da hat es noch nie einen Abstrich gegeben“, erklärte Schütze.

Bürgermeister spricht Feuerwehr sein Vertrauen aus

Das Stadtoberhaupt versprach, bei der nächsten Dienstberatung dabei zu sein. Schütze ging auch auf eine Kritik von Falko Bertram ein. Dieser hatte bemängelt, dass es bislang noch keine Aufwandsentschädigung für Kinderfeuerwehrwarte gebe. „Dazu muss ein qualifizierter Antrag im Stadtrat gestellt werden“, sagte der Oberbürgermeister. Zugleich sprach er der Feuerwehr sein Vertrauen aus. „Ich weiß, dass ich mich in Extremsituationen auf Sie verlassen kann“, meinte das Stadtoberhaupt im Rückblick auf die Hochwassereinsätze im Juni 2013. Damals waren allein bei der Bernburger Ortswehr über 13.000 Einsatzstunden angefallen.

Reingard Stephan, der zuständigen Fachdienstleiterin beim Salzlandkreis, war es vorbehalten, die Fluthelfernadeln an die drei Ortswehrleiter zu verleihen. Sie habe den Eindruck, dass es der Stadt Bernburg „gut gelungen ist, die Strukturen zu regeln“, erklärte die Vertreterin des Landkreises. Es sei klar, dass Fahrzeuge älter, aber dennoch funktionstüchtig seien. Genau dies müsse über die Risikoanalyse geregelt werden, die im Dezember 2013 vom Stadtrat verabschiedet wurde. Gegenwärtig gebe es 102 Ortsfeuerwehren im Salzlandkreis, sagte Reingard Stephan. Ende 2014 seien es es wohl nur noch 98 Ortswehren. Landesbrandmeister Michael Geffers war aus Stendal angereist. Er überreichte die Feuerwehrspange für besondere Verdienste an Volkmar Eckert.

Am 21. Juli 2013 brannte ein leer stehendes Haus an der Schenktreppe.
Am 21. Juli 2013 brannte ein leer stehendes Haus an der Schenktreppe.
E. Pülicher Lizenz
Reingard Stephan (l.) überreichte die Fluthelfernadel stellvertretend an Mario Große, Hans-Joachim Arlandt und Raimund Steinkopf (v.l.).
Reingard Stephan (l.) überreichte die Fluthelfernadel stellvertretend an Mario Große, Hans-Joachim Arlandt und Raimund Steinkopf (v.l.).
E. Pülicher Lizenz