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Importiert aus Griechenland Ford Anglia Import aus Griechenland: Ein Hauch von "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" in Bernburg

Von Katharina Thormann 22.06.2017, 06:45
Ein bisschen Patina hat der Ford Anglia aus Griechenland schon.
Ein bisschen Patina hat der Ford Anglia aus Griechenland schon. E. Pülicher

Bernburg - Für „Harry Potter“-Fans in der Region dürfte es die Sensation des Jahres sein. Denn ausgerechnet in einer Garage in Bernburg steht exakt solch ein Auto, mit dem der Zauberlehrling im zweiten Teil der Filmreihe: „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ mit seinen Freunden durch die Lüfte flog. Laut Saga ist der fliegende Ford Anglia, der dem Vater seines Schulfreunds Ron gehört, ein wahrer Alleskönner. Schließlich kann er nicht nur über den Wolken schweben, sondern hat sogar einen Unsichtbarkeits-Servoantrieb verbaut.

Hellblauer Lack wie bei „Harry Potter"

Ganz so voll ausgestattet ist das Bernburger Modell der beiden Freunde und Oldtimerfans Thimios Nastas und Peter Dähne zwar nicht, aber dafür kommt es dem Original aus dem Film zumindest optisch zum Verwechseln nah. Gleicher Lack in Hellblau, weißes Dach, nach innen geneigte Heckscheibe als Markenzeichen und an der ein oder anderen Stelle ein bisschen Patina.

Doch das stört die Besitzer herzlich wenig. Im vergangenen Jahr haben die beiden Pkw-Serviceberater aus Bernburg und Bielefeld, die sich vor drei Jahren bei einer Weiterbildung kennenlernten und seitdem befreundet sind, den 40-PSler aus dem sonnigen Griechenland nach Deutschland importieren lassen, erzählt der 31-jährige Nastas, dessen Familie dort lebt.

Als sie das erste Mal den Anglia mit Baujahr 1962 auf dem Platz eines Autohändlers auf dem griechischen Festland sahen, stand zunächst nur eine Frage auf ihrer Stirn geschrieben: Was ist das? Nie zuvor hatten die beiden Oldtimerkenner solch einen Wagen auf Deutschlands Straßen fahren sehen. Und genau deshalb brachten sie sich dieses Mitbringsel aus ihrem Urlaub mit nach Hause. „Wir haben erst im Nachhinein mitbekommen, dass solch ein Auto auch bei Harry Potter mitgespielt hat“, sagt Nastas.

Sänger von „One Direction“ besitzt auch einen Anglia

Mit dem Besitz des Anglias sind sie in bester Gesellschaft. Denn kein geringerer als der Sänger der britisch-irischen Boygroup „One Direction“ Liam Payne hat sich das fliegende „Harry Potter“-Auto in seinen Garten gestellt. Er soll eine sechsstellige Summe für eines der 15 Original-Exemplare bezahlt haben, die für den Dreh des „Harry Potter“-Films vor der Kamera zu sehen waren.

Warum die „Harry Potter“-Erfinderin Joanne K. Rowling ausgerechnet den Anglia zum fliegenden Kult-Auto machte? Ein Schulfreund der Autorin besaß genau solch einen blauen. Mit ihm entfloh sie als Jugendliche oft aus der tristen, ländlichen Gegend, um in der Stadt Spaß zu haben.

Gebaut wurde der Ford als Vorgänger des Ford Escort zwischen 1940 und 1967, der Anglia 105E sogar nur von 1959 bis 1967 und zwar für den englischen Markt. Wie das Bernburger Exemplar nach Griechenland gelangte und wie lange es dort auf den Straßen unterwegs war, wird unterdessen wohl immer ein Rätsel bleiben. Denn mehr als das, was in den Papieren steht, wissen die beiden nicht über ihr „Harry Potter“-Auto.

Oldtimertreffen auf Sportplatz in Könnern

Erstmals zeigen wollen Peter Dähne und Thimios Nastas ihren „fliegenden“ Ford Anglia am kommenden Sonnabend, 24. Juni, und zwar zum Oldtimertreffen auf dem Sportplatz in Könnern. Natürlich wird dann auch - wie im Film - Harry Potters Eule Hedwig mit im Innenraum des Oldtimers sitzen. Und „Harry Potter“-Fans sind herzlich willkommen, sich in dem Filmauto fotografieren zu lassen. (mz)

Ein Foto aus  „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ von 2002: Harry Potter (rechts) mit Freund Ron im fliegenden Ford Anglia.
Ein Foto aus  „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ von 2002: Harry Potter (rechts) mit Freund Ron im fliegenden Ford Anglia.
dpa